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Anime Previews der Herbst-Saison 2024

Ich überspringe die Sommerkampagne komplett, da in diesem Zeitraum kein WoC erschienen ist. Stattdessen konzentriere ich mich auf die jetzige Herbstsaison, die auch wirklich einiges zu bieten hat.
Musste ich, als das WoC noch ausgedruckt war, mich auf Science Fiction beschränken, bietet das Internet mehr Platz und mehr Freiheiten, weshalb ich Euch alle brandneuen (in diesem Fall zwei Monate alten) Anime frisch aus dem japanischen Fernsehen vorstellen kann, die ich unbedingt präsentieren möchte.
Ich beginne mit den neuesten Arbeiten und werde am Schluss einige Anime erwähnen, die gerade eine Fortsetzung erhalten.

Party kara Tsuihou sareta Sono Chiyushi, Jitsu wa Saikyou ni Tsuki ist ein sehr typischer Anime für das Jahr 2024, handelt er doch von einem, sagen wir älteren Abenteuer, der nicht so recht Anschluss bekommen hat, und auch nicht weiß, dass er vermutlich der stärkste Abenteurer weit und breit ist. Hatten wir in diesem Jahr schon zweimal, und beide waren wirklich gut. Nein, ich suche die Namen nicht raus. Ja, ich habe über beide berichtet, Ihr findet sie in den alten Animeteasern.
Nun, in diesem Fall geht es um den Abenteurer Laust, einen Heiler, der nur einen einzigen Heilzauber beherrscht. Nebenbei ist er aber ein ganz passabler Tank, ein guter Schwertkämpfer und auch ein nicht zu unterschätzendes Kraftpaket. Der Haken bei ihm: Er glaubt, nur ein drittklassiger, geschasster Abenteurer zu sein, obwohl diverse große Meister an seiner Ausbildung teilhatten, und seine federführende Ausbilderin eine hochgeschätzte, weit bekannte – und gefürchtete – Feuer-Magica ist.
Natürlich ändert sich daran erst mal nichts, aber die junge Abenteurerin Narsena ändert etwas anderes. Sie will unbedingt mit Laust eine eigene Gruppe gründen. Und dies ist nicht nur der Anfang einer tollen Teamwork, bei der die auf Faustkampf spezialisierte Herzogstochter Laust’ Können geradezu hinterher läuft, in der Stadt ist auch einiges los, genauer gesagt in der hiesigen Gilde. Denn es scheint ganz so, als würden sich hier die Ereignisse zuspitzen, und der nahe Dungeon würde seine Monster auf einen Schlag auf die Menschenwelt loslassen, eine sogenannte Dungeon-Stampede.
Doch das ist noch nicht alles. Narsena durfte Abenteurerin werden, weil sich ihre Haare von selbst blau verfärbt haben. Dies aber ist das Merkmal einer besonderen Frau, die den einzig wahren Helden rettet, wenn dieser versucht, einen uralten mächtigen Drachen zu bezwingen und zu scheitern droht. Nur ihr Opfer zwingt den Drachen in zweihundert Jahre Schlaf. Nun, die Dungeon-Stampede steht schon mal kurz bevor…

Maou 2099. Hier habe ich erst Folge eins gesehen, habe aber vor, hier nachzuholen. Der Plot ist ganz einfach erklärt. Ein paar Jahrhunderte in der Vergangenheit wird der Maou, der Dämonenkönig, vom Yuusha, dem Überhelden der Menschheit besiegt. Im Jahr 2099 aber erweckt eine Vertraute ihn wieder zum Leben. Richtig. Im Jahr 2099. Der Maou merkt ganz schnell folgende Dinge: Technologie ist die neue Magie, die Menschheit ist aufs Riesige zusammengewachsen, und bis auf seine Vertraute denkt keiner seiner geschworenen sieben Generäle daran, ihm die Treue zu halten. Eine ernüchternde Wiedererweckung, die sogar darin gipfelt, dass einer seiner Generäle, mittlerweile Wirtschaftskapitän, dem Dämonenlord eindrucksvoll beweist, dass die Technik seine Magie auskontert und er nicht willkommen ist.
Im Mini-Appartment einer Mietkaserne kommen Maou und Generälin erst mal zur Ruhe. Aber dies ist beileibe nicht das Ende der Geschichte. Was für ein Dämonenkönig wäre er, wenn er vor einer Herausforderung kapitulieren würde?

Sayounara Ryuusei, Konnichiwa Jinsei. Ein großer weiser Drache wird von menschlichen Helden besiegt (Ryuusei) und als Mensch wiedergeboren (Jinsei). Was der Wiedergeborene Schuppentyp aber schnell merkt, ist, dass er nicht alle seine Drachenfähigkeiten eingebüßt hat. Geboren in ein Grenzdorf unter dem Namen Dolan macht er sich schnell einen Namen als erfolgreicher Kräuterkundler, aber auch als schnell lernender Waffenträger. Sein Name bekommt schnell einen Ruf, den sogar Christina, die Ritterin aus der Hauptstadt, welche zu Ausbildungszwecken dem Dorf zugewiesen wurde, anerkennt. Die Dinge spitzen sich ein wenig zu, als Dolan auf Celina trifft – eine waschechte Lamia, die auf der Suche nach einem Ehemann ist. Dazu muss man wissen, dass Menschen und Halbmenschen relativ friedlich zusammen leben, und das nicht nur in Dolans Dorf. (Das geht sogar soweit, dass die Halbkuh-Frau, nein, keine Beleidigung, das Dorf mit ihrer Milch versorgt. Ja, richtig gelesen. Immer noch richtig gelesen. Ja, so habe ich auch geguckt. Und richtig skurril wird es, wenn Dolan die erste von ihrer Tochter produzierte Milch probieren soll.)
Lamia aber, also Wesen halb Frau, halb Schlange (der untere Teil ist die Schlange), haben keinen so guten Ruf und gelten als Gefahr. Nun hat die bildhübsche Lamia aber ein großes Problem, wie ihre ganze Spezies: Sie gebärt nur Frauen. Also müssen die Lamia in die Welt hinaus ziehen, und sich Ehemänner aus anderen Spezies „organisieren“. Woher der schlechte Ruf kommt, ist mir zumindest schleierhaft, denn Celina ist so nett wie sie naiv ist.
Und es dauert ja auch nicht lange, dass auf Dolan, Christina und Celina, kaum dass der Lamia erlaubt wird, in Dolans Dorf zu leben, gleich das nächste Abenteuer wartet. Eine dunkle Bedrohung erscheint in ihrem Land und fällt zuerst über den benachbarten Elfenwald her.

Hitoribocchi no Isekai Kouryaku: Haruka hat es wirklich nicht leicht. In der eigenen Klasse wäre er gerne der Außenseiter, der von allen geschnitten und in Ruhe gelassen werden will, aber irgendwie kann er soziale Kontakte nicht vermeiden, seien es die Sportler, seien es die Nerds. Und auch die Klassensprecherin hindert ihn immer wieder daran, in die gewünschte Bedeutungslosigkeit zu gelangen.
Dann passiert es, und die ganze Klasse wird in eine neue Welt beschworen. Ganz klassisches Isekai. Haruka indes hat darauf noch weniger Lust als auf soziale Kontakte und versucht, der Beschwörung zu entkommen, indem er in die Zwischendecke verschwindet. Aber Magie und so, er hat nicht wirklich eine Chance. Der Beschwörungskreis folgt ihm und erwischt ihn schließlich doch in seinem Versteck.
Als er schließlich der örtlichen Gottheit gegenübersteht, die ihn beschworen hat, teilt dieser ihm mit, dass die Klassenkameraden bereits auf die neue Welt transferiert wurden und sich ihren Teil an besonderen Fähigkeiten geschnappt haben. Für Haruka bleiben nur noch die unbedeutenden Fähigkeiten. Da das Transferfenster für das Isekai aber zusammenzubrechen droht, gibt der Gott ihm nicht eine oder zwei Fähigkeiten, sondern alle, die noch übrig sind.
Anfangs schlägt sich Haruka alleine durch, und das sogar sehr gut, denn so schrecklich und wertlos sind seine neuen Fähigkeiten überhaupt nicht. Und als er herausfindet, dass er seine Fähigkeiten sogar kombinieren kann, erhöht er zwar nicht gerade seinen Level, aber seine Möglichkeiten.
Doch gerade als er denkt, er hat sein Hitoribocci-Leben gefunden, trifft er ausgerechnet auf seine Mitschüler. Und wie er es dreht und wendet, die Nerds, die seines Erachtens perfekt für ein Isekai vorbereitet sind, kann er nicht in Stich lassen. Auch als er erfährt, dass die Delinquenten planen, den Unterwerfungsskill zu stehlen und die Mädchen der Klasse gefügig zu machen, sieht Haruka sich genötigt, einzugreifen. Für die Klassensprecherin.

Yarinaoshi Reijou wa Ryuutei Heika wo Kouryakuchuu. Die junge Grafentochter – Verlobte des Kronprinzen – stirbt, und zwar durch dessen Hand. Während sie fällt und stirbt und die Tatsache verflucht, dass der Kronprinz sie nur missbraucht hat, um seine inzestiöse Liebe zu seiner kränkelnden Schwester zu verbergen, geschieht etwas Ungewöhnliches mit ihr. Sie stirbt nicht, sondern eilt in der Zeit zurück. Plötzlich ist sie wieder zehn, und ihre Eltern wollen sie auf jenes Fest mitnehmen, auf dem sie mit dem Kronprinzen – der sie töten wird – verlobt wird. Darauf hat sie auch als Zehnjährige natürlich keine Lust, diese Lektion hat sie gelernt, und als sie in die Enge getrieben wird, erklärt sie den erstbesten Mann zur Liebe ihres Lebens und verkündet ihre Absicht, ihn anstelle des Prinzen zu heiraten. Doch dieser Mann ist ausgerechnet der erst neunzehnjährige Imperator Theos Hades Rave, und der hat seine ganz eigenen Dämonen. Als Drachenkaiser liegt nämlich der Fluch der Drachengöttin auf ihn, die, in einen Speer verbannt (jener, der Jill in der Zukunft getötet hat), versucht sie, sich in Frauen und Mädchen ab vierzehn Jahren zu manifestieren, um Theos zur Ehe mit ihr zu zwingen. Als das junge Mädchen also seine Liebe erklärt, sieht er seine Chance. Sie kann nicht übernommen werden. Daher willigt er in ihre Liebeserklärung ein.
Den Kronprinzen wutschnaubend zurücklassend bricht Jill alle Brücken hinter sich ab und reist mit dem Drachenkaiser in sein Heimatland. Dabei erklärt sie ihm, dass sie sich mit dieser Verlobung nur selbst schützen will und ihr Liebesgeständnis nicht ernst meint, aber dass sie alles tun wird, damit Theos ein glückliches Leben führt. Das, und ihre besonderen Fähigkeiten als „Göttin des Krieges“ erweisen sich schon sehr schnell als nützlich, denn rund um den Imperator machen die Intriganten nicht nur Überstunden, der Kronprinz versucht, seine Alibi-Verlobte zurückzuholen, und die Drachengöttin übernimmt die Frauen einer ganzen Stadt, um Theos unter ihren Willen zu zwingen. Viel zu tun für Jill, aber längst nicht so viel, wie sie als Verlobte des Kronprinzen leisten musste – und dann doch als Bauernopfer getötet wurde. Vielleicht ist diese Zukunft besser. Für sie, und für Theos.

Nageki no Bourei wa Intai shitai beginnt ganz interessant. Der junge Kray Andrey geht zur Rekrutierungsveranstaltung der Gilde. Dort suchen die Heldengruppen und die größeren, aus mehreren Gruppen bestehenden Clans neue Mitglieder. Während er ansteht, kommt er mit einer Abenteurerin ins Gespräch, die ebenfalls ansteht, und reminisziert über seine alten Freunde aus den Kindheitstagen, die sich gemeinsam geschworen hatten, die Stärksten der Stärksten zu werden – was sie auch werden, nämlich die Grieving Souls. Kray hatte immer Angst, sie zurückzuhalten, weil jeder einzelne seiner fünf Freunde auf seinem oder ihrem Gebiet schon immer außergewöhnlich gewesen war. Und so scheint es, dass er zurückgelassen worden war… Doch der Schein trügt. Seine Freunde haben ihn nicht verlassen, und er ist Anführer dieser Gruppe. Besser gesagt führt er den Clan an, welche die Grieving Souls gegründet haben, den stärksten der ganzen Stadt. Er selbst ist bekannt unter dem Namen „Thousand Tricks“ und hat diverse Unterstützer und Auszubildende unter sich. Dabei beruht seine Kraft „nur“ auf seinem Verstand und einer Menge magischer Gimmick, die er dann einsetzt, wenn es ihm sinnvoll erscheint. Das macht ihn recht mächtig, leider weiß er nichts davon. Aber immerhin, er gibt sich riesige Mühe, um seine Freunde nicht zurückzuhalten und niemanden in seiner Verantwortung sterben zu lassen. „Thousand Tricks“ kümmert sich um die Seinen, was ihn bei Freund und Feind bekannt macht. Apropos Feind – wegen der Abenteurerin vor der Rekrutierungsveranstaltung gerät er in eine wirklich, wirklich bedrohliche Situation, in die er ausgerechnet die junge Tino schickt – und alles daran setzt, sie und die anderen der Gruppe wieder rauszuhauen. Leider hat Kray damit an einem gewaltigen Angriff auf ihre Heimatstadt gekratzt und die Dinge ins Rollen gebracht…

Es folgen ein paar Mentions, also die Erwähnung besonderer Anime, die gerade eine zweite oder dritte Season (oder mehr) erhalten.

Seirei Gensouki: Der junge Haruto, gestorben in einem Verkehrsunfall und in einer Fantasy-Welt wiedergeboren, hat für sich und seine adoptierte Schwester bei den Biestmenschen einen Platz zum Leben gefunden, kommt aber nicht umhin, seine Lehrmeisterin vor einer ungewollten Ehe zu retten. Was danach folgt, ist vollkommen ungewöhnlich: Sein Herzblatt, seine japanische Stiefschwester und deren Bruder werden in seine Welt teleportiert – obwohl Haruka bereits sechzehn Jahre hier verbracht hat.
Die neue Staffel von Seirei geht genau dort weiter, wo sie aufgehört hat, und diesmal involviert sie die sogenannten Yuushas, die Helden, welche aus Japan herüber teleportiert wurden, während er und seine Adoptivschwester in einem Autounfall starben und hier wiedergeboren wurden. Es passiert also eine ganze Menge rund um Haruto – und er ist nicht der Mann, der Dinge unerledigt zurücklässt. Also rettet er die drei und bringt sie in Sicherheit. Und wenn er schon mal da ist, legt er sich auch mit seinen Feinden und den Yuushas an. Immerhin hat er die Unterstützung einer Spiritgöttin.

Arifureta Shokugyou de Sekai Saikyou hat seine dritte Season erreicht. Hajime, mit seinen Schulkameraden in eine fremde Welt beschworen und eigentlich der schwächste Charakter, hat sich nicht nur vom tiefsten Grund eines Dungeons an die Oberfläche gearbeitet und eine Schar getreuer Mädchen um sich versammelt, er hat sich auch mit den hiesigen Göttern angelegt und bisher gewonnen.
Auf seiner Suche nach einem Weg zurück nach Japan bleiben nur noch zwei Dungeons übrig, die erkundet, erobert und geplündert gehören, um jene Kraft zu erlangen, welche die Götter in Frage stellt und vielleicht den Heimweg ermöglicht.
Auf dem Weg dorthin aber lernt er, dass der Stamm seiner Gefährtin Sheah unterworfen und in die Hauptstadt eines benachbarten Reichs entführt worden. Der Stärkste der Stärksten beschließt, den Hasenleuten zu helfen. Gerne auch mit Gewalt.

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