BLACK HOLE GALAXIE 1
Depesche seiner Erhabenheit,
Göttrik da Cimbria,
Bernd Labusch
Johann-G.-Müller Str. 25
25524 Itzehoe

„Famal Gosner“, für die Leser des WoC 123.

Ich bin wieder einmal spät dran und habe gar nicht so viel zu erzählen. Dem neuen WoC werde ich wieder eine Episode meiner alten „Cpt‘Carch“-Serie einsenden. Carch war einst eine meiner Lieblingsfiguren in der Atlan-Serie, während des SOL-Zyklus. Ich hoffe, sie findet Tiffs gefallen.

Leider hatte ich die vergangenen Monate nicht so viel Zeit, wie ich gern gehabt hätte. Zudem ist meine Begeisterung für „INI“ etwas eingeschlafen. Die Serie wird also diesmal zumindest pausieren. Auch mit Rezensionen, etwa zur den Autoren der „Mark Powers“-Serie, kann ich diesmal wieder nicht dienen. Meine Aufmerksamkeit galt hierbei in den vergangenen Monaten vor allem dem viel belächelten J. E. Wells alias Eberhard Seitz, der fünf Romane zur Serie beitrug. Sein Stil war extrem ungewöhnlich, vor allem schrieb er alles in der Gegenwartsform. Und er war m. W. einer der ersten Autoren, der sich mit Themen wie Umweltverschmutzung, den sozialen Gefahren des technischen Fortschritts und welchen Unfug man mit Computern treiben kann beschäftigte. Womit er bei den Lesern durchaus nicht nur auf Ablehnung stieß. Er war einer der bestverkauften Autoren der 1950‘er und frühen 1960‘er Jahre. Allerdings schrieb er nicht nur Science Fiction, sondern so ziemlich alles was sich zu gesellschaftskritischen Abenteuerromanen verarbeiten ließ. Das mit dem Gesellschaftskritisch und einen eigenen Kopf dürfte in der Praxis aus Sicht der Redaktion das eigentliche Problem gewesen sein. Und dann kam die Nummer mit den mehrfach verwerteten Manuskripten.

Aktuell bin ich auf die alten „Yarl, der Weltraumreporter“-Romane von Kurt Brand gestoßen, die dieser in den frühen 1960‘er Jahren für die Heftreihe „Terra“ des Moewig-Verlags verfasste. Es waren insgesamt 10 Heftromane erschienen und in der Nachdruckreihe des Mohlberg-Verlags erschien vor inzwischen auch schon über einem Jahrzehnt noch das Fragment eines 11. Romans, der nicht mehr als Heftroman bei Moewig veröffentlicht wurde. Auch Brand bevorzugte hier die Gegenwartsform. Thematisch und in der Wortwahl könnten die Romane auch im Perryversum angesiedelt sein, gleich im ersten Roman geht es um einen Unsterblichen, der als Einsamer der Zeit durch die Menschheitsgeschichte wandelte. Im zweiten Teil geht es um das Schicksal eines Abenteurers, der allein per Kleingalaxienhopping nach Andromeda und zurück reiste und dann Opfer eines Attentats wurde. Die jeweilige Geschichte besteht
darin, dass Yarl in irgendwelche politische Intrigen hineingezogen wird und dabei der Solaren Abwehr ins Handwerk pfuscht, sich am Ende jedoch stets als der Schlauere erweist.

Im WoC 122 habe ich mit Interesse die Rezensionen von Uwe Lammers gelesen. Von besonderem Interesse war für mich die Rezension von Stephen Baxters „Evolution“. Ich bin ernsthaft am überlegen mir den Roman zu besorgen. Ich besitze bereits einige Baxter-Romane, allerdings neigt er mir etwas zu sehr zur Weitschweifigkeit und übermäßig dicken Schinken. Ebenfalls interessant finde ich „Die Küsten der Vergangenheit“ von Jack McDevitt. Die Rezension von Uwe ist bereits von 1998. Ist inzwischen ein
zweiter Teil der Geschichte erschienen, wie von Uwe spekuliert? Aber solche Geschichten, die reales Leben, typische Abenteuergeschichten-Handlung und Wissenschaft/Historie miteinander verbinden, wecken immer mein Interesse. Ich gehöre übrigens auch zu den Lesern von „Ren Dhark“ insbesondere der dritten Auflage und der Buchserie vom Bernt-Verlag. Mit der Idee von „Die Hüterin von Jericho“ von Suzanne Frank als pseudoreligiöser Text weiß ich hingegen nichts rechtes anzufangen.

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In Tiffs Anime-Appetizern bin ich auf „Ore wa Seikan Kokka no Akutoku Ryousho“ gestoßen, dem Isekai -Anime mit dem deutschen Titel „Ich bin der böse Herrscher eines Sternenimperiums“. Ich kenne die Serie bereits, allerdings als Romanserie mit dem Titel „I‘m the evil lord of an intergalactic empire“ von Yomu Mishima mit Illustationen von Nadare Takamine. In Japan erschien der erste Band als Taschenbuch bereits 2020 beim Verlag Overlap Inc. mit Sitz in Tokio. Ich selbst besitze die englische
BLACK HOLE GALAXIE 2 Übersetzung von 2021 von Amy Osteraas für den Verlag „Seven Seas Entertainment“ mit Sitz in Canada.
Wie es sich für einen englischsprachigen Unterhaltungsroman gehört, wurde der Roman auch auf die Altersfreigabe geprüft und erhielt eine Freigabe ab 13 Jahren. Er ist also inhaltlich und in der Wortwahl nicht allzu anspruchsvoll und erinnert mich an die klassische Atlan-Serie, insbesondere die Jugendabenteuer des Kristallprinzen als „Held von Arkon“. Von der englischsprachigen Ausgabe sind inzwischen neun Bände erschienen mit jeweils etwa 350 Seiten Umfang, also einem „Perry Rhodan“-
Silberband. Wie die Silberbände bei „Perry Rhodan“ sind übrigens die Taschenbuchromane selbst wiederum nur Sammelbände der Internet-Light-Novels von Yomu Mishima, die seit 2018 erscheinen. Auf Japanisch erschien übrigens bereits Sammelband 10 der Reihe.
Es gibt übrigens auch bereits einen Spin-Off der Taschenbuchserie, „Atashi wa Seikan Kokka no Eiyuu Kishi!“ mit dem englischen Titel „I‘m the heroic knight of an intergalactic empire“ mit selbst bereits vier Bänden in der englischsprachigen Ausgabe. Heldin des Spin-offs ist die wenig talentierte junge Testpilotin für Mechas namens Emma. Sie erhält den Prototyp eines Mobil-Knights mit der Typenbezeichnung Atalanta, der als komplette Fehlkonstruktion gilt und zählt zur Mannschaft eines Forschungskreuzers, der
als altersschwacher Seelenverkäufer durch die Galaxie zieht und dessen Besatzung überwiegend aus desillusionierten Veteranen besteht. Emma hat jedoch die Fürsprache einer hohen Persönlichkeit aus dem Umfeld des selbsternannten Evil Lords Liam. Im Verlauf der Zeit steigt sie daher immer weiter in den Rängen auf. Genau wie die Romane um den Evil Lord Liam erinnern mich auch die Romane um die junge Kriegerin Emma an die Welt klassischer Zukunftsheftromane aus der Nachkriegszeit wie „Terra“
und „Utopia“. — Übrigens gibt es beide Serien seit 2025 auch als Manga.

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Zum Schluss möchte ich mich noch für die Storys von Rosalinda, Seejay, Senex und Uwe bedanken. Ich bitte jedoch um Verständnis dafür, dass ich mich nicht für die richtige kompetente Instanz für Story-Bewertungen halte. Schade finde ich es, dass Roland diesmal nichts von sich lesen ließ. Beeindruckt war ich auch von Senex Bericht „Die Angst des Patienten vor dem Arztbesuch“. Ich gehöre auch zu den Leuten, die Arztbesuche zu vermeiden versuchen und landete wegen einer Herz-Kreislauf-Geschichte vor sechs Jahren im Krankenhaus. Im Vergleich mit Senex Bericht, erscheinen mir meine Erlebnisse jedoch im Rückblick nur noch halb so wild. Nun ja, soweit dazu.

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In den letzten drei Monaten ist zudem inzwischen bereits Ausgabe Nr. 56: „Götterdämmerung“ der Fanserie „Rätsel der Galaxien“ erschienen als eBook. Der Roman stammt von Marc alias Myles alias Malakai. Es ist bereits die elfte Ausgabe als eBook auf der Homepage. Auch die ersten 25 Hefte gibt es inzwischen in Form von fünf Sammelband-eBooks zum Downloaden. Weitere zehn Ausgaben gibt es weiterhin nur in klassischer Printform, aber es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis auch diese als eBooks erscheinen. Ich muss sagen, ich bin extrem beeindruckt. Ich hätte mir vor 29 Jahren nicht vorstellen können, dass die kleine Fanserie des „Science Fiction Clubs – Black Hole Galaxie“ einmal einen solchen Umfang annimmt. Die meisten Fanserien aus der Zeit sind schon lange ähm öhm entschlummmert, darunter sogar die einstmals legendäre „Atlan-Fanserie“ vom ACD oder aktuell die „Post-MdI“-Saga vom TCE. Allerdings kann ich mich auch an harte Zeiten erinnern, in denen Tiff die Serie quasi im Alleingang am Leben hielt. Mir ist sie inzwischen durchaus ans Herz gewachsen. Die Serie nähert sich inzwischen ihrem 30. Jubiläum. Ist für dieses Datum irgendwas besonderes geplant? Ich würde mich jedenfalls sehr freuen!

In diesem Sinne wünsche ich allen bis zum nächsten Mal alles Gute,

euer Bernd „Göttrik“ Labusch