Das fantastische Fanzine

Leserbrief von Bernd “Göttrik” Labusch in WoC 113

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Famal Gosner,

wünsche ich allen Lesern des WoC 113. Ich hoffe Ihr hattet alle einen schönen Sommer 2022.

Das WoC 112 hat mir wieder sehr gut gefallen. Das Tribut-Buch zum 60. Jubiläum der Serie „Perry Rhodan“ habe ich immer noch nicht gelesen. Sorry. Aber über Ausgabe 50 von „Rätsel der Galaxien“ habe ich mich dafür um so mehr gefreut. Mehr dazu vielleicht an anderer Stelle.

Harun vermisse ich ebenfalls als Autor von Artikeln im WoC, aber langsam fange ich an mich damit abzufinden, dass er offensichtlich nicht mehr aktiv dabei ist.

Was ich selbst in meinen eigenen Artikeln im WoC berichte, mache ich nur von drei Dingen abhängig: Womit habe ich mich in den letzten Monaten beschäftigt? Hat es mir so viel Spaß bereitet, dass ich darüber berichten möchte? Reicht die Zeit dafür noch? Nicht selten scheitert ein längerer Artikel über ein bestimmtes Thema einfach nur am Zeitmangel.

Der Dieter von Reeken-Verlag startet im Oktober 2022 zum Beispiel nach dem Erscheinen von Band 4 der Serie „Das zweite Gesicht oder Die Verfolgung rund um die Erde“ gleich eine neue Serie mit einem weiteren Kolportage-Roman von Robert Kraft, diesmal „Das Gauklerschiff“. Allerdings habe ich bei dieser Reihe inzwischen komplett den Anschluss verloren. Daher werde ich erst einmal nichts weiter darüber schreiben. Ähnlich wie über die Neuauflage der klassischen Heftserie „Percy Stuart“ von Anfang des 20. Jahrhunderts beim BlitzVerlag, von der bereits einige Ausgaben erschienen sind. Die Fernsehserie aus den 1960‘er Jahren um den jungen Millionär, der diverse Mutproben und andere Herausforderungen lösen muss, bevor er in einem edlen Londoner Club aufgenommen wird, hatte mir jedoch sehr gefallen, aber ich komme schon jetzt mit dem Lesestoff nicht hinterher.

Dies gilt auch für „jüngere“ Serien, wie etwa „Rex Corda“ und „Chet Morrow alias Ad Astra“ beim Mohlberg-Verlag, obwohl dort pro Serie und Jahr nur noch ein Band erscheint. Dafür dürfte in Sachen „Captain Future“ bis nächstes Jahr Ostern erst einmal Ruhe herrschen.

Doch zurück zum „WoC Nr. 112“, Tiffs Besprechungen neuer Anime-Serien lese ich immer wieder gern. Auch wenn nicht immer etwas für mich dabei ist. Vergessen möchte ich bei dieser Gelegenheit auch nicht, mich bei Tiff für seine Storys im WoC 112 zu bedanken.

Gefreut habe ich mich über Bullys neuesten Bericht über sein Hobby. Diesmal ging es um den Nachbau der Enterprise, der Galileo 7, eines Communikators und schließlich eines Phasers aus Noppensteinen, allerdings nicht der Firma Lego, sondern BlueBrixx. Etwas ähnliches, das allerdings längst nicht so hübsch war, gab es bereits vor einem Vierteljahrhundert von Mega Bloks, das zur Firma Mattel gehörte. Der Hauptkonkurrent Hasbro brachte unter der Marke KRE-O ebenfalls „Star Trek“-Modelle heraus. Zwischendurch produzierten noch weitere Firmen Noppenstein-Modelle von „Star Trek“-Schiffen und anderen technischen Objekten. Und dann ist da ja noch die Enterprise von Playmobil, die zugegeben nicht ganz zum Thema passt. Offensichtlich vergibt Paramount keine exklusiven Rechte, anders als Disney bzw. früher Lucas-Films für „Star Wars“ an Lego.

Bedanken möchte ich mich bei dieser Gelegenheit auch für die Episoden-Guides von Bully für die aktuellen Staffeln von „Star Trek: Picard“, „Star Trek: Discovery“ und schließlich der Fernsehserie zum Spiel „Halo“. Letzteres scheint eine Art Variante in Richtung „BattleTech“ zu sein, basierend auf einen sog. EgoShooter. Von selbst wäre ich sicher nie auf die Idee gekommen, mir dies anzuschauen.

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Anfang September 2022 erschien der „Perry Rhodan“- Sonderband zu 60 Jahre Atlan in der „Perry Rhodan“-Serie. Im Wesentlichen besteht das Heft aus dem „Perry Rhodan“-Roman Nr. 50 „Der Einsame der Zeit“ von Karl-Herbert Scheer aus dem Jahre 1962. Ergänzt wird der Sonderband mit dem Exposé von Karl-Herbert Scheer zum Roman aus dem Jahr 1962 und mit einem Vorwort vom aktuellen Chef-Redakteur Klaus N. Frick. Hinzu kommt ein längeres Vorwort von Wim Vandemaan sowie ein den Roman in die Gesamtserie einordnendes Nachwort von Rainer Nagel und schließlich eine persönliche Stellungnahme zum Helden „Atlan“ von Rüdiger Schäfer. Darüber hinaus enthält der Roman in der Mitte 16 bunte Seiten mit Graphiken zum Thema „Atlan“. Die Autoren ziehen in ihren Texten jeweils eine sehr persönliche Stellung zum Thema des Sonderbands, „Atlan“.

Die Perry Rhodan-Heftserie nähert sich in großen Schritten dem Ende des aktuellen Zyklus und im Dezember 2022 soll bereits Heft 3200 erscheinen. Leider hänge ich beim Schreiben der Rezis zur Heftserie inzwischen bald ein Jahr hinterher. Allerdings versuche ich beim Lesen selbst einigermaßen den Anschluss zu behalten. Auch wenn ich dabei nur solche Hefte lese, die meine besondere Aufmerksamkeit erwecken, wie z. B. Heft 3186 vom September 2022. Es handelt sich um einen Gastroman von Marc A. Herren, der nach längerer Pause wieder einen Roman schreibt, der dann auch gleich wie eine Bombe einschlägt, der Handlung im Zyklus eine überraschende Wende gibt und vor allem einen Handlungsschauplatz präsentiert, der schon seit 50 Jahren nicht mehr erwähnt wurde, das böse, negative Spiegeluniversum aus den frühen 600er Heften der Perry Rhodan-Serie, dem Anti-ES-Zyklus, der ja nur in der AtlanSerie einmal in den 80er Jahren aufgegriffen wurde. Der Roman selbst hat mir hervorragend gefallen und er erzählt zunächst die ganze Geschichte aus dem Blickwinkel des negativen Spiegelbilds von Alaska Saedelaere, das sich Alraska nennt und damit auch dem Roman seinen Namen gibt. Darüber hinaus geht es jedoch auch um die weitere Geschichte des Spiegeluniversums der Perry Rhodan-Serie bis zur aktuellen Handlung, natürlich nur in sehr, sehr groben Zügen. Interessant ist, dass Balton Wyt und Takvorian hier noch zu den lebenden Handlungsträger zählen, während Perry Rhodan, Roi Danton und Atlan zu den bereits früh Verstorbenen zählen. Ich hoffe in einiger Zeit an anderer Stelle mehr zu diesem Roman schreibe zu können.

Auch Rhodan Neo bietet interessante Abwechslung mit der Odyssee-Staffel in den Taschenbüchern 280 bis 289 über die Gehirn-Odyssee des Neo-Rhodan in Naupaum. Hier wird also ebenfalls auf einen alten Schauplatz aus dem Anti-ES-Zyklus der Rhodan Heftserie zurückgegriffen. Wie in der Heftserie vor etwa 50 Erscheinungsjahren wird auch in der Taschenbuchserie Rhodans-Gehirn entführt und zwar nur das Gehirn und einem fremden Körper in einer weit entfernten Galaxie eingepflanzt. Abgesehen davon, dass Naupaum hier nur ein isolierter Kugelsternhaufen im Halo einer anderen Galaxie ist, ähnelt das Szenario dem Original. Allerdings ist es kein Bestandteil eines Wettstreits zwischen ES und Anti-ES mehr, die Handlung hat andere Hintergründe, die es zu ergründen gilt. Perry Rhodan ist dabei nicht der einzige Erdling dessen Gehirn entführt wurde, er trifft unterwegs auf das ebenfalls entführte Gehirn des französischen Revolutionärs Georges Danton, eines Protagonisten der realen französischen Revolution von 1789, dessen Leben später eine tragische Wendung nahm. Beide suchen verzweifelt nach einem Weg zurück zur Erde in die Milchstraße und finden dabei neue Freunde und Feinde, darunter auch die Ceynach-Jägerin Torytrae. Schließlich spielt auch der Fluch der Kartanin Dao Lyn-Hay eine Rolle. Die allgemeine Rahmen-Handlung von Rhodan Neo macht dabei eine Pause, so ist diese Staffel gut zum Neueinstieg geeignet. Und mit Taschenbuch 290 beginnt der Endspurt zum Band 300. Der Taschenbuch-Serie scheint noch ein langes Leben bevorzustehen.

Zur zweiten Hälfte der aktuellen Miniserie „Perry Rhodan-Atlantis“ gibt es wieder einen eigenen Artikel mit Rezensionen im WoC 113. Aber ich kann schon einmal verraten, dass ich begeistert war. Im Übrigen wurde bereits angekündigt, dass es 2023 eine weitere Miniserie mit Ben Calvin Hary als Expokrat mit dem Titel „Atlantis“ geben wird. Mehr ist zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht bekannt.

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Im September 2022 erreichte die Heftserie „Das Haus Zamis“ bei Bastei ihr erstes kleines Jubiläum mit Heft 50 „Die Vampire des Zaren“ von Peter Morlar. Ich halte dies in dieser Zeit für erwähnenswert, auch wenn Bastei diesem Jubiläum keine Extra-Ausstattung gewährte und es sich eigentlich nur um die Nachdrucke der gleichnamigen Buchserie handelt. Die Schwester-Serie von „Dorian Hunter“, dem „Dämonenkiller“, die sich bislang allein um die Abenteuer der noch jungen Coco Zamis drehte, der späteren engen Gefährtin von Dorian Hunter, wendet sich mit dem aktuellem Abschnitt verstärkt den Abenteuern und Vorleben eines andern Familienmitglieds zu. Konkret geht es um die Erlebnisse des Vaters von Coco Zamis, Michael Zamis im Russland am Hofe des Zaren in den Jahren kurz vor der russischen Revolution, in der ein Mann Namens Rasputin für Unruhe sorgt. Mit Heft 49 „Der Schöne und der Bibliograf“ übernahm Uwe Voehl von Ernst Vlcek vor über 17 Jahren zudem das Exposé der Schwester-Serie. Während Vlcek selbst zur Mutterserie „Dorian Hunter“ zurückkehrte. Dort führte dieser noch bis zu seinem Tod das Exposé. Uwe Voehl blieb hingegen bis heute der Expokrat beim „Haus Zamis“ und startete schließlich mit „hexenhammer“ noch einen zweiten Spin-off.

Die aktuell in der Heftserie „Dorian Hunter“ bei Bastei erscheinenden Hefte sind hingegen sogar schon über 40 Jahre alt und haben die Heftnummer 100 überschritten. Inzwischen nähert man sich bereits wieder dem Ende des nächsten Handlungsabschnitts, in dem es um das Leben des Titelhelden im Japan des 17. Jahrhunderts sowie in der Handlungsgegenwart geht. Für Genre-Fans ist dieser Abschnitt vor allem interessant, weil sich in ihm einmal ein Autor aus Mitteleuropa bereits in den späten 1970er Jahren mit Japan als Handlungsschauplatz beschäftigte, lange vor dem Erscheinen der Fernsehserie „Shogun“ mit Richard Chamberlain in der Hauptrolle als John Blackthorne, der wiederum auf die historische Person William Adams basierte und ein Vierteljahrhundert vor dem Siegeszug von Animes und Mangas in den deutschen Zeichentrickfilmen bzw. Comic-Magazinen. Interessant ist vor allem, wie sich das Bild Japans im Verlauf dieser über 40 Jahre inzwischen verändert hat oder nicht.

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Die Heftserie „Maddrax“ nähert sich dem Band 600. Das stetige Auftauchen von fremden Landesteilen aus Parallelwelten, deren Geschichte die seltsamsten Wendungen nahmen, konnte schon mit Band 550 gestoppt werden. Zuletzt wurde der größte Teil des Victoria-Sees in Ostafrika getauscht und versetzte eine riesige Stadt aus einem unheimlichen Gottesstaat in die Welt von Maddrax. Die Stadt stammt aus einer Welt, in der Matthew Drax alias Maddrax die Kristallwesen aus dem Volk der Daa‘muren nicht besiegen konnte, sondern diese die Menschheit mit Hilfe des eigentlichen Kristallwesens im Kern des Kometen „Christopher-Floyd“, dem sog. „Dunklen Keim“, in geistige Sklaven verwandelten und mit ihnen die ganze Welt eroberten. Die Infizierten versuchten diesen Sieg nun in ihrer neuen Heimat der Welt von Maddrax zu wiederholen. Am Rand des einstigen Victoria-Sees befindet sich das Reich des unsterblichen Pilatre de Roziers, der aus dem Frankreich der französischen Revolution stammt und eine fliegende Stadt aus unzähligen Luftschiffen beherrscht. Sein Sohn wird mit dem eigentlichen Victoria-See in die Welt der Gotteskrieger versetzt. Bei einem Einsatz über der riesigen Stadt stürzen Maddrax und seine Freundin Aruula in das Innere der Stadt. Zeitweilig werden sie durch finstere Doppelgänger ersetzt, die den Enkel des Kaisers Pilatre töten und dessen Freundschaft mit Maddrax wird schwer belastet. Der Vormarsch der Glaubenskrieger scheint unaufhaltsam, bis diese unvermittelt vom „Dunklen Keim“ selbst zurück in die Stadt gerufen werden. Es stellt sich heraus, dass eine neue Gefahr aus den Tiefen des Alls auf dem Weg zur Erde ist. Während Matthew Drax die Verteidigung organisieren muss, kommt es in seinem Umfeld zu schweren Zwischenfällen, verursacht durch Duelle alter Gegner und Weggefährten. So gibt es seit dem Auftauchen der Parallelweltareale zwei gefährliche und geistig komplett durchgedrehte Prof. Smythes, die es nicht ertragen können, die selbe Welt miteinander teilen zu müssen. Auch gibt es nun zwei Vasraas, die eine aus einer Parallelwelt zählt zu den Verbündeten von Maddrax, die andere zu seinen ärgsten Feinden. Letztere ist lange Zeit auf einem fremden Planeten gefangen, schafft es jedoch schließlich zur Erde zurückzukehren. Und dann ist da noch Haaley, die nur scheinbar junge Frau mit dem Clownsgesicht, die fast so durchgedreht wie die beiden Prof. Smythes zu sein scheint und die sich einen Spaß daraus macht, diese gegeneinander aufzuhetzen und ihre eigenen finsteren Pläne zu schmieden. Fast schon in Vergessenheit gerät über all diese Ereignisse Rulfan, der Albino, der vor über einem Jahr in seine Welt zurückkehrte und dort für Ordnung sorgen wollte, der Zweiteiler mit den Nummern 592, 593 schildert nun seine weitere Geschichte. Egal wie man zu dem wilden Ideenmix aus Science-Fiction, Fantasy und Horror steht, an Ideenmangel wird die Serie „Maddrax“ sicher nicht zu Grunde gehen. Eher ist es ein Problem, dass die Vielzahl der von den Autoren angeschnittenen Ideen nicht sehr tief ausgearbeitet werden kann und die Ereignisse oft oberflächlich und Action geladen geschildert werden. Dafür strahlen die bunten und charakterstarken Figuren wie Haaley und Pilatre in der Handlung um so stärker. Für den nächsten Zyklus wurde bereits ein neuer Handlungsschauplatz angekündigt, den Maddrax und seine Freunde bislang in der Serie noch keinen Besuch abstatteten: Südamerika.

Viele Grüße,

Göttrik

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