Zum Inhaltsverzeichnis von World of Cosmos 114

Hallo an alle.

Das ist es also. Das letzte „reguläre“ WoC, bevor wir uns an einer neuen Kommunikationsform versuchen. Damit verfolgen wir zwei Ziele. 1) Den Club aktiv zu halten. 2) Neue Leser und neue Mitarbeiter gewinnen, die nicht zwangsläufig im Club sein müssen, sondern nur, wann immer ihnen danach ist, mit kommentieren und mit arbeiten. Wir werden sehen, wohin uns dieser Weg führt. Aber eins sage ich schon mal gleich: TikTok-Dancevids mache ich definitiv nicht. ^^ Ach ja, Ziel drei ist natürlich, dass das World of Cosmos nicht zu Göttriks und meinem Egozine verkommt, indem wir Beiträge pluralisieren.

Bevor ich aber auf das letzte WoC 113 zu sprechen komme, möchte ich gerne noch das eine oder andere Wort loswerden, das mich gerade bewegt. Einige von Euch wissen, dass ich auf Twitter sehr aktiv bin. Einige von Euch wissen, dass ich bestimmten Menschengruppen wie Querdenkern, Klimaleugnern, Putiny-Fans und Wissenschaftsfeinden nicht aus dem Weg gehe. Und einige von Euch wissen, dass ich mich mit ihnen oft wochenlang schreibe, um ihre Standpunkte empirisch und faktenbasiert zu widerlegen, denn der größte Teil, den solche Leute schreiben, ist blanker Unsinn, der oft nur einen einzigen wahren Kern hat, welcher dann kräftig überstrapaziert ist.

Es erinnert an den „Was, wenn Google ein Mensch wäre?“-Sketch, in dem eine Frau die Googlesuche beauftragt, einen Beweis zu erbringen, dass Impfung Autismus verursacht. Der Google-Mann sagt dann: „Ich habe hier eine Million Studien, die sagen, Impfung verursacht keinen Autismus, und nur eine, die sagt, Impfung würde Autismus verursachen!“ Die Frau schnappt sich die eine Studie, die ihren Glauben unterstützt und ruft: „Ich wusste es!“

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

So geht es mir auch mit diesen Leuten. Sie kultivieren einen Glauben anstelle der Religion, und den verteidigen sie dann gegen jeden wissenschaftlichen Gegenbeweis. Teufel auch, manche halten es Wissenschaftlern sogar vor, wenn sie wegen neuer Fakten ihren Standpunkt ändern. Oder Seiten wie dem Volksverpetzer jeden einzelnen kleinen Fehler, den sie je begangen haben, ungeachtet der vielen, vielen Male, wo sie Recht haben. Eins gegen eine Million ist für diese Leute ein ultimativer Beweis dafür, das eins richtig ist, denn die eine Million sind bezahlte Claqueure.
Was? Wo mein Problem liegt? Warum ich das schreibe? Nun, letztes Jahr um diese Zeit hatte ich zwei FDP-Trolle, die mir einreden wollten, bei Corona würden Infektion und Impfung eine sterile Immunität ergeben (wäre ja wirklich, wirklich schön, wenn das tatsächlich so wäre), und die Pandemie sei ja längst endemisch, d.h. nur noch vereinzelt in bestimmten Teilen des Landes aktiv. Und noch ein paar andere Dummheiten, die ich nicht mehr weiß und zu faul dazu bin, in meinen Tweets nachzulesen. Jedenfalls habe ich sie in allen Punkten mit seriösen, sich gegenseitig bestätigenden Quellen widerlegt. Dennoch haben beide mit geradezu missionarischem Eifer weiter gepredigt, dass die Pandemie vorbei sei. Irgendwann waren sie dann mal weg.

Bei einer anderen Gelegenheit tauchte April 2021 jemand bei mir auf, dem ich April 2020 angeboten hatte, nach einem Jahr wiederzukommen und den Verlauf von Corona zu reflektieren. „Na, wo ist denn die Katastrophe, die eintreten sollte?“, höhnte er. „Du, Kumpel, ich denke, über hunderttausend Tote in zwei Jahren (damals natürlich), eine bewiesene Übersterblichkeit durch Infektion, aber nicht durch Impfung (das behaupten die anschließend sehr gerne), Long Covid und permanente Organschäden sind eigentlich katastrophal genug.“ Sah er jetzt nicht so. Einer seiner „Freunde“, die er auf meinen Verlauf mitgeschleppt hat, riet ihm dann, mich, den Troll, nicht zu füttern, als ich meinen Standpunkt mit Fakten unterfütterte.

Der Witz ist, seit der Pandemie hatte ich etliche solche Encounter, erst neulich wieder zwei, drei Corona-Leugner und ein paar Putiny-Versteher. Die kosten Zeit, die kosten Arbeit, die kosten Nerven, Hirnschmalz sowieso, denn im Gegensatz zu ihnen muss ich ja denken. ^^°

Der Punkt ist: Die hauen alle irgendwann wieder ab, auf Nimmerwiedersehen! Sobald sie merken, ich kann (nahezu, bleiben wir fair; auch was, das die nicht kennen) alle ihre Vorwürfe widerlegen und knicke auch nicht ein, und ihre Beschimpfungen und persönlichen Angriffe (auch hier fairerweise nicht von allen, aber etwa der Hälfte, die werden persönlich und auch aggressiv, wenn sie ihren Glauben nicht durchsetzen können) brechen mich auch nicht, dann sind die weg. Ganz selten schaut noch mal einer rein, um was nachzuwerfen, aber im Großen und Ganzen sind die von dannen.
Wenn so was passiert, ist man natürlich erst mal leer, denn hey, die schönen Argumente, die man bereits vorbereitet hat, die vielen Dinge, die man noch widerlegen kann. Zum Glück kommt der nächste Troll ohnehin bald, also ist diese Zeit verschoben, nicht verschwendet. Aber es wäre schön, wenn die nicht einfach sang-, und klanglos verschwinden würden, sondern mit lautem Wutgeheul verkünden, „Dich Troll jetzt zu blocken!!!!einself!!!11111“, dann wäre ich ja schon glücklich.

Fazit: Ich mache das nicht für mich. Ich mache das nicht für die. Da ist absolut keine Hoffnung, dass ich sie alle erreiche und mit empirischem Denken zum Umdenken bewegen kann. Hier und da einzelne, und das oft auch nur in ein, zwei Bereichen, aber Hoffnung habe ich bei Gläubigen nie. Dazu weiß ich zu gut, dass sie nur einer einzigen Quelle vertrauen, statt sich diese durch weitere Quellen bestätigen zu lassen. Wie in einer guten Sekte: „Die Wahrheit bekommt ihr nur hier bei uns. Alle anderen lügen.“

Nein, ich schreibe all das aus einem Grund: Viele Leute lesen mit. Unentschlossene Leute. Resignierte Leute. Normale Leute. Verrückte Leute. Leute, die die Wahrheit kennen. Leute, die von der einen oder anderen gut aufgearbeiteten Lüge beeindruckt sind und an der Wissenschaft zweifeln. Leute, die auf dem Weg sind, auch zu glauben, statt wissen zu wollen. Und diese Leute, alle, wie sie da stehen, aus welchen Gründen auch immer, die können jemanden gebrauchen, der widerspricht. Der Fakten auffährt. Der sagt: „Äh, nein, das ist falsch. Lies mal hier.“

Für diese Leute streite ich mich mit all den Sektierern da draußen, die nicht wahrhaben wollen, dass ein Dogma sektisch ist, und garantiert keine Wissenschaft.

Genug gejammert, ab zu den Leserbriefen:

Der Erste ist von mir. Dazu habe ich diesmal auch einen Kommentar: Die von mir vorgestellte Anime-Serie Isekai Ojisan wurde mitten in der laufenden Season wegen einer Krankheitswelle des produzierenden Studios eingestellt. Teil acht, der im November erscheinen sollte, ist jetzt tatsächlich draußen, und ich habe ihn auf einem Streaming-Dienst sehen können. Tatsächlich sollen auch schon neun und zehn draußen sein, und ich werde mich heute Abend auf die Jagd danach machen. Wie alle anderen Fans hoffe ich auf eine vollständige Season, und eventuell eine zweite Staffel, denn ich denke, Onkel und Neffe haben sich noch viel zu erzählen.

Jetzt zu Göttriks Leserbrief. Zuallererst freut er sich über Rätsel der Galaxien 50, den Jubiläumsband. Das finde ich gut. Ich schau mal, ob er mehr dazu schreibt.
Dann erwähnt Göttrik Harun. Hm. Auch ich habe lange nichts mehr von ihm gehört. Nun ist es normal für ihn, dass er sich ein, zwei Jahre nicht meldet, und dann aus den Schatten wieder hervor tritt und schreibt und mitarbeitet, als wäre nie was geschehen. Aber die jetzige Zeitspanne, zugegeben, macht mich nervös. Daher, Harun, wenn Du das hier liest, melde Dich bitte mal. Nicht, um Texte zu liefern, nur damit wir mal ein Lebenszeichen von Dir haben.

Dann lobt Göttrik meine Animebesprechungen, und explizit noch mal die beiden Märchen, die von mir in 112 erschienen sind. Danke dafür, Göttrik. Zum Abschluss kommen noch einige Infos zu Serien wie Dämonenjäger und Maddrax, aber auch Perry Rhodan, und einer Mini-Serie. Göttrik, wäre das nicht gutes Material für einen eigenständigen Bericht? Genauer gesagt, in Zukunft wird es wohl ein eigenständiger Bericht werden, denn auch ich habe jetzt zum ersten Mal meine Anime-Empfehlungen outgesourct und als Artikel formuliert. Nun, wir werden sehen, was noch alles so kommt.

Myles hat den dritten Brief geschrieben. Deine Erklärung der Midjourney-KI, die anhand von Stichworten Bilder erstellt, ist der feuchte Traum eines jeden Illustrators. Wenn man also mit seinen Stichworten genug Glück hat, könnte man tatsächlich ein paar gute Bilder bekommen. Für 12 Dollar 250 Bilder erstellen zu können erscheint mir jetzt auch nicht sooo viel zu sein. Ich finde es interessant, denn für meine Projekte bin ich schon lange auf der Suche nach guten Titelbildern. Vielleicht ist dies hier ja die Lösung. Und etwas Glück.

Dann lobst Du RdG 50, erklärst aber im gleichen Atemzug mit dem Motto: „Das eigene Nest beschmutzt man nicht“, dass Du nicht kritisieren willst. Autsch. Klingt nach heftig-deftig. Da bin ich ja froh, dass Du so nützliche Vorsätze hast. ^^°

Noch ganz kurz zur St. Petersburger Eröffnung, die Du dankenswerterweise erwähnst: Das erste Schachspiel, das nichts Besonderes zu sein brauchte, habe ich gegen mich selbst gespielt und mir die Züge notiert. Ursprünglich hatte ich den kompletten Verlauf in korrekter Formatierung in den Text eingebaut. Aber mein Redakteur fand das zu umständlich, sodass ich einen Fließtext draus gemacht habe. Ich denke, das ist mir wiederum doch ganz gut gelungen.

Das zweite Schachspiel jedoch ist ein „richtiges“, welches ich mir von der Wikipedia geholt und nachgespielt habe, bevor ich es auch anhand der Notierungen beschrieben habe. Auch hier wich die korrekte Aufzeichnung vollkommen dem Fließtext. Beide, Redakteur und ich, haben mit dem Gedanken gespielt, die Notierungen des Spiels ans Ende des Buchs zu packen, ich habe mich dann jedoch dagegen ausgesprochen. Vielleicht weil ich eingeschnappt war; vielleicht weil ich beim eigenen Spiel kalte Füße gekriegt habe und nicht wollte, dass das veröffentlicht wird. Auf jeden Fall hat das zweite Spiel eine eigene Geschichte und einen eigenen Namen. Es ist die „Ukrainische Unsterbliche“. Ich hoffe, das hilft Dir weiter, Myles.

Artikel: Göttrik hat einen sehr langen, sehr ausführlichen Mark Powers-Bericht geschrieben. Die Länge hat mich leicht abgeschreckt, aber was da für Arbeit reingeflossen sein muss. Auf jeden Fall danke dafür, Göttrik.

Erwähne will ich noch fix die Besprechungen von PR Atlantis, das ich nicht lese, und wo ich deshalb nicht reingelesen habe, sowie die zu den aktuellen PR-Romanen, in die ich nicht reingeschaut habe, weil ich die DOCH lese, und fünf Hefte hinterher hinke. Aber wieder, großes Lob für die getane Arbeit, Göttrik.

Dann ist da noch mein Conbericht, der nach dem zweiten Lesen doch nicht so sehr auf mich selbst zentriert ist, bzw. meine Fahrerlebnisse hin und zurück, sondern recht flott und amüsant meinen leider eingeschränkten Blickwinkel auf die drei Tage wirft und stark anekdotisch ist. Glücklicherweise…

Schließlich und endlich die Stories.

INI, die Übersetzung von Göttrik. Wieder nicht reingelesen. Aber mittlerweile solltest Du über eine eigenständige Publikation z.B. als PDF auf unserer Page oder so nachdenken, Göttrik. Genug Material für zwei, drei Bücher hast Du ja mittlerweile.

Der Grüne Raumfahrer von Ijon Tichy. Eines seiner Weltraummärchen, als Odyssee aufgesetzt, von Mut, Tapferkeit und Rückschlägen kündigend, und sehr stark auf ritterlichem Ehrenkodex basierend. Erinnerte mich stark von der ersten Minute an an diesen Artus-Film, in dem Lancelot energisch volontiert, nachdem dem König ein Duell gegen einen äußerst erfahrenen, kampfstarken und unbesiegten Ritter angetragen wird, der sogar schon erfolgreich gegen die Hunnen gekämpft hat. Lancelots Begeisterung sehe ich auch in seiner Protagonistin wieder. Habe ich sehr gerne gelesen.

Anime Evolution: Krieg 13 von mir. Leute, es ist so weit. Jahrelang habe ich den Witz gemacht, das WoC würde Anime Evolution irgendwann mal einholen. Und jetzt habe ich in sieben Jahren nur zwei Episoden hinzu gefügt. Haltet Euch fest: Die Episode in dieser Ausgabe, die 14, ist die vorletzte, die ich bereits geschrieben habe. Danach folgt nur noch die 15, die ich etwa vor zwei Jahren verfasst habe. Danach bin ich blank, Leute. Blank. Dinge gibt es, und Witze werden real.

Diesmal muss ich nicht verkünden, dass ich in alle Artikel zumindest reinschaue, aber selten kommentiere. Stattdessen weise ich noch mal drauf hin, das mein übliches Post Scriptum, die Anime-Besprechungen, diesmal outgesourct als eigenständiger Artikel zu finden sind. Dabei wünsche ich viel Spaß.

Wenn da tatsächlich Bedarf besteht, würde ich mich über Feedback freuen, welches mich dann motiviert, möglichst viele Anime-Serien auszuprobieren und dann später zu beschreiben. Denn wenn ein Online-Fanzine eines hat, dann ist das jede Menge Platz.

Hitzestau und Ladehemmungen,

Tiff

Doch ein P.S.: Roland, seit etwa zwei Wochen bin ich mit Ijon Tichys Sterntagebüchern durch, die Stanislaw Lem geschrieben hat. Ich entschuldige mich dafür, dass Du zwanzig Jahre darauf warten musstest, dass ich diese lese. Ich bin froh, dass ich mich letztendlich überwunden habe. Ich hatte viel Spaß, viel zum Nachdenken, und mich selbst oftmals wiedergefunden. Es war eine sehr gute, wenngleich manchmal langsame Lektüre, aber auf jeden Fall jede Minute meiner Zeit mehr als wert. Hm. Willst Du nicht die fehlenden Reisen schreiben? Du wärst genau die richtige Krabbe dafür.

Zum Inhaltsverzeichnis von World of Cosmos 114