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Wir haben in WoC 117 die regelmäßige Besprechung der aktuellen Perry-Rhodan-Erstauflage wieder aufgenommen. Den Faden wollen wir nun nicht mehr abreißen lassen. Da ein Leser allein nicht immer hinterher sein kann – und ein breiteres Meinungsspektrum ohnehin spannender ist – teilen sich diese Aufgabe diesmal Malakai und Roland auf. Wer die hier besprochenen Romane noch nicht gelesen haben sollte, beachte bitte die

WARNUNG VOR DEM SPOILER!

Perry Rhodan 3250: “200 Millionen Lichtjahre” von Christian Montillon

© Heinrich Bauer Verlag KG

Kürzestzusammenfassung Roland: Die RAS TSCHUBAI ist wieder da. Nach langer, aufwändiger Reparatur und Sanierung, einhergehend mit einem massiven Um- und Ausbau macht sich das legendäre Fernraumschiff der Menschheit endlich wieder auf den Weg. Ziel ist die weit entfernte Galaxis Spaphu – die Entfernung ist sogar titelgebend. Die Geschichte dieser Reise wird in mehreren Zeitebenen erzählt, Episoden vor dem Abflug wechseln sich mit Etappen während des Flugs und der Ankunft im Halo der Zielgalaxis ab. Parallel werden außerdem die Aktivitäten des Schurken Kmossen erzählt, der sich in diesem und dem Folgeband als Drahtzieher aller Übeltaten der Lichtträger sowie als Verursacher von ES Fragmentierung offenbart. Kmossen ist tatsächlich ein Proto-Quintarch des Chaoporters FENERIK, dem er als “Irreführer” und quasi als Scout dient. Als solcher arbeitet er eigenständig und scheint kaum auf Anweisungen FENERIKS angewiesen zu sein, noch ist er diesem Rechenschaft schuldig. Sein aktuelles Ziel ist, den Flug der RAS TSCHUBAI zu sabotieren. Es gelingt einem letzten Agenten seiner Lichtträger an Bord den Kurs zu beeinflussen, was die Schiffsführung jedoch bemerkt und ausgleichen kann. Dennoch landet das Schiff in einer Raumregion, in dem es ein lichtjahregroßes hyperenergetisches Geflecht erwartet. Auch dort hat Kmossen eine Falle präpariert, was die Galaktiker bereits ahnen – um dann ganz bewusst hineinzutreten. Die Handlung wird im Folgeband nahtlos fortgesetzt.

Kürzestfazit Roland: Immerhin wird endlich aufgeklärt, wer oder was hinter den Lichtträgern steckt. Kmossen stellt sich jedoch leider als ziemlich eindimensionaler Schurke heraus, der einfach nur böse ist. Keine Spur von der schillernden Vielschichtigkeit eines Farbaud. Die Gelegenheit, die quasi niegelnagelneue RAS TSCHUBAI in Szene zu setzen, wird irgendwie auch nicht so recht genutzt. Das gelingt der Beilage von Verena Themsen wesentlich besser – so etwas hätte aber in den Roman gehört.

Perry Rhodan 3251: “Das kosmische Gespinst” von Christian Montillon

© Heinrich Bauer Verlag KG

Kürzestzusammenfassung Roland: Der zweite Teil des Doppelbandes setzt die Geschichte um die Reise der RAS TSCHUBAI, die Sabotage dieser Reise und schließlich die Abwehr derselben nahtlos fort. Genaugenommen ist sie durch die zeitlichen Sprünge in der Handlung eng damit verwoben. Erst jetzt erfahren wir, wie der Saboteur an Bord gestellt wird und wie es ihm gelingt, mit den überragenden technischen Möglichkeiten, die Kmossen ihm verliehen hat, zur Erde zu fliehen. Neu ist zudem das abschließende Abenteuer im titelgebenden kosmischen Gespinst, das sich erwartungsgemäß als Falle herausstellt, der die Galaktiker jedoch verhältnismäßig leicht – wenn auch unter Redshirt-Verlusten – wieder entkommen können. Man erfährt immerhin, dass das Gespinst einst der Bauplatz FENERIKs war und erhält einen vagen Einblick in weitere kosmische Zusammenhänge.

Kürzestfazit Roland: Auch die Offenbarung der Identität des Lichtträger-Saboteurs hat diesen Handlungsstrang nicht mehr sonderlich aufwerten können. Kmossen und die Lichtträger sind halt böse und wollen Chaos verbreiten. Mehr steckt nicht dahinter. Das Abenteuer im Gespinst ist jedoch recht kurzweilig. Das Szenario dort ist schön fremdartig beschrieben worden, die Offenbarung der kosmischen Zusammenhänge haben sich ebenfalls sehr spannend gelesen.

Perry Rhodan 3252: “Der Likedeeler” von Oliver Fröhlich

© Heinrich Bauer Verlag KG

Kürzestzusammenfassung Malakai: Rhodan bricht mit der SHAMMADIN auf, um die RA zu suchen. Nebenbei festigt er seine Macht bei den Piraten, stößt auf der Suche nach der RA auf Besucher aus einem fremden Universum und findet das verlorene Schiff bei diesen.

Kürzestfazit Malakai: Am Besten fand ich, wie sich Perry abmühen muss, um die Piraten bei Laune zu halten. Gleichzeitig aber nicht seine Ideale zu verraten. Beide Sachen zu verbinden ist ein Drahtseilakt, der Oliver Fröhlich gut gelungen ist. Mir hat der Roman gefallen, da er flüssig zu lesen war und mich problemlos bei der Stange hielt.

Perry Rhodan 3253: “Die List des Administrators” von Susan Schwartz

© Heinrich Bauer Verlag KG

Kürzestzusammenfassung Malakai: Mit der SHAMMADIN geht es zum Planeten Glain, auf dem sie auf Spuren aus der Bauzeit von FENERIK treffen. Mitten in der beginnenden Expansionsphase der Baccu. Rhodan steht vor der Aufgabe, weiterhin die Piraten mit Beute bei Laune zu halten, seinen moralischen Ansprüchen zu genügen und auch noch die einheimische Bevölkerung gegen die Baccu zu unterstützen.

Kürzestfazit Malakai: Was soll ich sagen. Das war einer der besten Romane von Susan Schwartz, den ich bisher lesen durfte. Dabei kann ich noch nicht einmal fest machen, woran es liegt. Das Gesamtpaket stimmte einfach. Vor allem auch die Darstellung des Baccu Telpecc und seine Entwicklung.

Perry Rhodan 3254: “Jägermond” von Robert Corvus

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Kürzestzusammenfassung Malakai: Wir erleben die Zusammenkunft der Gruppe Rhodan mit der Sorgorin Varsaisch und die Probleme der Gruppe mit der Hypertechnik, da durch die im System vorherrschenden Strangeness-Effekte diese größtenteils ausfällt. Die Flotte der Baccu ist ebenfalls vor Ort und will sich das System für ihr Imperium einverleiben.

Kürzestfazit Malakai: Was mir sofort auffällt, ist die radikale Wandlung von Telpecc zum Vorgängerband. Es wird zwar versucht zu erklären, warum, aber das überzeugt nicht wirklich. Der Sprung ist einfach im Wesen zu groß. Allgemein fällt der Unterschied zum Vorgänger auf. Hier ist es wesentlich actionreicher und nicht wirklich packend. Dazu ist das Setting auf dem Mond nicht greifbar genug.

Perry Rhodan 3255: “Das Imagonon” von Robert Corvus

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Kürzestzusammenfassung Malakai: Die Gruppe Rhodan gelangt auf den Planeten Sorgorenland und zum Landeplatz der Kosmokratin Mu Sargais. Doch auch die Baccu schaffen es durch die Verteidigung der unerfahrenen Sorgoren, so das Perry mal wieder den Tag retten muss.

Kürzestfazit Malakai: Die Gesellschaftsstruktur der Sorgoren ist faszinierend. Ich hätte mir gewünscht diese anders kennen zu lernen, als wieder durch Gefechte. Die Offenbarungen zu ES und den Universen sind faszinierend. Was mich hier nur bei ES stört, in welch kurzen Zeiträumen alle seine „Veränderungen“ durchlaufen.

Perry Rhodan 3256: “Das Katachrone Portal” von Michelle Stern

© Heinrich Bauer Verlag KG

Kürzestzusammenfassung Roland: Perry Rhodan und seine Gefährten wechseln mit dem Mond Sharund in das andere Universum – beziehungsweise in eine “verschmierte” Übergangszone dazwischen. Die LEUCHTKRAFT und die TEZEMDIA direkt zu verfolgen ist erst einmal keine Option. Zum einen wird man von einem goldenen Gebilde vereinnahmt, das sich als absonderliche Stadt herausstellt. Zum anderen ereilen die Gefährten Visionen der Zukunft. Vor allem die Sorgorin Varsaisch beginnt sich an die Zukunft zu erinnern, unter anderem daran, dass man in der goldenen Stadt ein Portal durchschreiten müsse, das erst den tatsächlichen Übergang in das andere Universum ermöglicht. Bis das geschafft ist, verbleibt man in dem Zwischenbereich, in dem die Zeit nicht kontinuierlich in eine Richtung verläuft und man sich seiner Erinnerungen nicht mehr sicher sein kann. Tatsächlich droht die “Strandung”, ein totaler Verlust des Zeitempfindens und letztlich seiner selbst. Das Portal in der maximal fremdartigen Umgebung zu finden erweist sich als schwierig, da die Bewohner der Stadt großes Interesse daran haben, den Besuchern die Erinnerungen zu rauben. Hilfe erhalten die Gefährten kaum, dennoch gelingt es in letzter Minute, das Portal zu finden. Sonderbarerweise stellt sich dieses als eine scheinbar unerschöpfliche Rolle Goldfolie heraus, mit der sich die Gefährten und ihr Raumschiff umhüllen, um von da an von den Strangeness-Effekten des fremden Universums gefeit zu sein. Man kann den Mond verlassen und die diesseitige Version des Planeten Sorgorenland ansteuern.

Kürzestfazit Roland: Ich mag es ja, wenn Science-Fiction besonders fremdartig daherkommt. Dieser Band war allerdings ein zäher Brocken. Das Spiel mit den gegenläufigen Erinnerungen und Zeitabläufen hätte gern etwas Tenet-mäßiger daherkommen dürfen. So war es leider nur eine weitere Verzögerung der Metahandlung, die (pun intended) nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Ich hoffe, dass die Idee mit dem entgegengesetzten Zeitablauf nicht verschenkt wird.

Perry Rhodan 3257: “Welt der goldenen Wolken” von Leo Lukas

© Heinrich Bauer Verlag KG

Kürzestzusammenfassung Roland: Perry Rhodan und Gefährten landen auf dem Planeten Kaldhorom, dem hiesigen Pendant zu Sorgorenland in ihrem Stammuniversum. Die Sorgorin Varsaisch hat immer konkretere Erinnerungen an ihre Zukunft, speziell an Szenen mit ihrer bislang ungeborenen Tochter. Diesen Visionen entnimmt sie, dass dieser Planet sehr wichtig für die aktuelle Mission ist. Der Landeplatz verschluckt das Schiff sogleich, weswegen die Gefährten selbiges eilig verlassen und erst einmal von ihrem Gefährt abgeschnitten bleiben. Man trifft auf die einheimischen Laomal, muntere Baumbewohner mit der Eigenart, dass sie quasi zwei Bewusstseine beherbergen, die in unregelmäßigen Abständen die Kontrolle über den Körper wechseln. Sie empfangen die Besucher freundlich und bemühen sich, bei ihren Problemen behilflich zu sein. Es stellt sich heraus, dass die Laomal offenbar die Kosmokratin Mu Sargai anbeten und sich gerüchtehalber ihre Kammer in den Bergen zu finden ist. In Ermangelung eines Raumschiffs muss man sich einer Mühsamen Expedition mit einem Sonderling anschließen, der behauptet, den Weg zur Kammer zu kennen. Tatsächlich hat er damit recht. Nach einigen Strapazen findet man die Kammer – und trifft auf die noch nicht geborene Tochter der Sorgorin, nunmehr Kammerherrin der Kosmokratin. Der umgekehrte Zeitablauf dieses Universums hat zugeschlagen. Rhodan und Companie erhalten umgehend ihr Raumschiff zurück und obendrein die aktuellen Koordinaten der gesuchten Schiffe. Die Quest kann somit fortgesetzt werden.

Kürzestfazit Roland: Bei Leo Lukas geht es immer munter zu. Die Figuren wirken lebendig und skurril, mithin interessant. Wenn er sich – wie hier geschehen – mit allzu langen Exposé-Passagen zurückhält, freut sich der Leser – also ich – besonders. Dass der umgekehrte Zeitablauf dieses Universums langsam ernsthaft zum Tragen kommt, gefällt mir ebenso. Wenn das jetzt konsequent durchgezogen wird, könnte es zum Zyklusende noch eine ordentliche Überraschung geben. Ich bin gespannt.

Perry Rhodan 3258: „Der Zeitsalto“ von Uwe Anton

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Kürzestzusammenfassung Malakai: Atlans Flotte von Blaugoldraumern, die das ES-Fragment aus Gruelfin transportiert, muss unterwegs eine Zwangspause einlegen. Sie steuern eine Station an, auf der es zwei verfeindete Lager gibt. Eines davon übt einen erfolgreichen Anschlag auf Atlan und seine Gruppe aus. Die begleitende Mrynjade Trochod löst einen Zeitsalto aus, der die Gruppe in einen Zeitpunkt vor den Anschlag versetzt und Atlan kann sich dank des Extrasinns an die Geschehnisse erinnern und ihn damit verhindern.

Kürzestfazit Malakai: Der Füllroman, stand jetzt, ist von Uwe Anton routiniert geschrieben und eine Zeitkorrektur darf es richten. Nichts Besonderes, auch wenn der Dagorkampf gut beschrieben war.

Perry Rhodan 3259: „Detektiv der USO“ von Ben Calvin Hary

© Heinrich Bauer Verlag KG

Kürzestzusammenfassung Roland: Die Priorrätin – quasi Staats- und Regierungschefin – der Akonen kommt bei einem vermeintlichen Unfall ums Leben. Der Unfall ist derart absurd unwahrscheinlich, dass er USO-Lordamiral Monkey höchstpersönlich auf den Plan ruft. Bei ihm ist unter anderem USO-Spezialist Ram Wood. Zusammen wohnen sie den Trauerfeierlichkeiten bei – sowie den Vorbereitungen für die Bewusstseinsübertragung der Priorrätin auf ihren Klon. Erwartungsgemäß kommt es zu Anschlägen – so auch bei der zeremoniellen Auslesung der Erinnerungen der Verstorbenen. Dank Monkey und Wood kann stets das schlimmste verhindert werden, natürlich vermutet man bald die Lichtträger am Werk. Um ihnen auf die Schliche zu kommen, täuscht Monkey kurz vor der Übertragung der Erinnerungen seine Abreise vor. Verdeckt erhofft er, besser operieren zu können.

Kürzestfazit Roland: Sehr gut geschrieben, der titelgebende Detektiv ist eine sehr interessante Figur. Durch das Klon-Thema ist auch wieder ein Hauch Science-Fiction enthalten. Gefällt mir. Der Lichtträger-Handlungsstrang wird mich in diesem Leben wohl nicht mehr begeistern. Dennoch ein solides Agentenabenteuer im Reiche der Akonen. Nebenbei: durch meine Leselücken der Vergangenheit bekomme ich erstmals die akonische “Räterepublik” beschrieben. War der Begriff eigentlich jemals wörtlich gemeint? Hatten die Akonen jemals ein richtiges Rätesystem? Denn in diesem Heft tauchen nur Begriffe aus einer repräsentativen parlamentarischen Demokratie mit Gewaltenteilung auf: Parteien, Opposition, Gerichte. In einer “echten” Räterepublik gibt’s das eigentlich alles nicht.

Perry Rhodan 3260: „Die Wahl der Akonin“ von Kai Hirdt

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Kürzestzusammenfassung Roland: Zunächst wird der gesellschaftliche Konflikt zum Thema Klonen beschrieben. Es kommt zu Attentaten auf Klon-Dienstleister, Klongegner hetzen öffentlich und geraten politisch mit Klonbefürwortern aneinander. In diesem Spannungsfeld bereiten sich die Akonen auf die Machtübernahme durch den Klon der Priorrätin vor – zuvor muss diese jedoch die Erinnerungen ihrer Vorgängerin eingepflanzt bekommen. Während Monkey mehr schlecht als recht mit seinen verdeckten Ermittlungen beschäftigt ist, begleitet Ram Wood besagte Klonnachfolgerin – und nimmt am Ende sogar aktiv als mentaler Zeuge an der Gedächtnisübertragung teil. Diese soll nach weiteren Attentatsversuchen ebenfalls sabotiert werden, was Wood und Monkey jedoch vereiteln können. Am Ende wird dem Leser offenbart, dass natürlich Kmossen und seine Lichtträger am Werk sind.

Kürzestfazit Roland: Ein echtes Science-Fiction-Thema im Zentrum eines Perry-Rhodan-Romans – ich freue mich! Kai Hirdt setzt das Thema Klonen durchdacht in Szene und macht sich ernsthafte Gedanken zu psychologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen. So soll es sein! Die vom vorangegangenen Heft übernommenen Hauptfiguren bleiben spannend, leider habe auch ich das vielbeklagte Problem, die Nebenfiguren ob ihrer komplizierten Namen nicht auseinanderhalten zu können. Erneut die kurze Anmerkung, dass ich die Metahandlung mit den Lichtträgern und vor allem den Oberschurken Kmossen für uninspiriert halte – aber selbst das vermag diesem formidablen Heft nicht zu schaden.

Perry Rhodan 3261: “Omex-7 antwortet nicht” von Oliver Fröhlich

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Kürzestzusammenfassung Roland: Ram Wood und einige akonische Sicherheitskräfte sind einem Hinweis auf der Spur. Monkey hat ein Signal von einer einsamen Forschungsstation gesendet und ist seither verschwunden. Auf ihrem Gleiterflug werden sie aus heiterem Himmel angegriffen und müssen notlanden – praktischerweise nicht weit von ihrem Ziel entfernt. Es stellt sich heraus, dass die Forschungsstation von unseren Finsterlingen übernommen und Monkey in eine Falle gelockt wurde. Wood tappt schließlich ebenfalls in diese Falle und trifft auf Monkey in Kmossens Gewalt.

Kürzestfazit Roland: Der Roman war flüssig zu lesen, ein solides und spannendes Agentenabenteuer mit etwas bemüht dramatischem Ende. Der offene Auftritt des Oberschurken Kmossen macht diesen eindimensionalen Bösewicht leider keinen Deut interessanter: ein eifersüchtiger mittlerer Angestellter des Chaoporters, der gern Kalif anstelle des Kalifen wäre.

Perry Rhodan 3262: “Im Kern des Gasplaneten” von Michelle Stern

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Kürzestzusammenfassung Roland: USO-Lordadmiral Monkey und USO-Detektiv Ram Wood sind Gefangene des schurkischen Kmossen, der wie einst Count Dooku bei Obi Wan versucht, den Oxtorner auf seine buchstäblich finstere Seite zu ziehen. Zur zusätzlichen Motivation hat er ihm den Zellaktivator entnommen, was den sicheren Tod binnen 60 Stunden bedeutet – sollte er ihn nicht zurückerhalten. Damit nicht genug, müssen die Gefangenen zur Zwangsarbeit schreiten. Es gilt mitten im titelgebenden Gasplaneten 5- bis 6-dimensional schwingende Kristalle zu ernten, die sich nur von Lebewesen abbauen lassen. Zum Glück ist einer akonischen Agentin die Flucht gelungen, sodass sie von außen an der Rettung der Lage arbeiten kann. Gleichzeitig werkeln die USO-Agenten an ihrer Flucht, die ihnen am Ende sogar gelingt.

Kürzestfazit Roland: Hervorragend geschriebener Roman. Die beiden scheinbar unabhängigen Handlungsebenen, die am Ende ineinandergreifen, haben mir sehr gut gefallen. Gleiches gilt für die beiden jeweiligen Hauptfiguren, die am Ende sogar in eine wie auch immer geartete gemeinsame Zukunft schreiten können. Das mit den Kristallen, die nur von Lebewesen eingesammelt werden können, war mir persönlich wieder etwas zu magisch – aber damit muss man bei Perry Rhodan halt leben. Und Kmossen bleibt für mich der eindimensionalste (ja, ich weiß, das Wort kann man eigentlich nicht steigern) Bösewicht seit langem.

Perry Rhodan 3263: “Sternensand” von Michael Marcus Thurner

© Heinrich Bauer Verlag KG

Kürzestzusammenfassung Roland: Es sind noch längst nicht alle ES-Fragmente gefunden geschweige denn geborgen worden. Daher macht sich eine weitere Expedition in eine ferne Galaxie auf, diesmal angeführt von Expeditionsleiter Gucky an Bord der THORA, begleitet von einer kleinen Explorerflotte und einer Posbi-Box. Es geht in die Kleingalaxie Wolf-Lundmark-Melotte, wo man ein Fragment der Superintelligenz vermutet. Man steuert eine Region an, in der vor einiger Zeit drei Raumschiffe der Haluter verschollen sind. Dort befindet sich ein einziger bewohnter Planet, auf dem tatsächlich Raumschiffwracks zu finden sind – und eine Stadt, die offenbar von Nachfahren der jeweiligen Besatzungen bevölkert sind, darunter auch viele Menschenähnliche aus der Milchstraße. Man erfährt, dass es auf einem nahen Planeten einen alten galaktische Stützpunkt aus der Zeit der Kosmischen Hanse gibt, muss sich allerdings zunächst einer geheimnisvollen Erosion erwehren, die alle gestrandeten Rauschiffe heimgesucht hat und nun auch das Schiff der Expeditionsflotte angreift. Die Flucht gelingt schließlich und man macht sich auf den Weg zu besagtem Stützpunkt.

Kürzestfazit Roland: Der Roman geht gut los und hat in seinen ersten Absätzen einige Hoffnungen und positive Erwartungen wecken können: Gucky höchstselbst führt eine Expedition aus Menschen, Halutern und Posbis in eine bislang weitgehend unbekannte Galaxie an. Gerade die Teilnehmer aus der Roboterzivilisation werden besonders interessant eingeführt, vor allem in Person ihrer Anführerin. Der Umgang der Serie mit KIs ist meist ambivalent, in Gestalt der Posbis und der mit ihnen verbündeten Robotervölkern wird das Thema jedoch meist angemessen interessant umgesetzt. Leider spielt das Thema in diesem Band nach Auftritt der Figuren kaum mehr eine Rolle. Auch sonst bleibt die Handlung unspektakulär. Sechs Monate Reise werden flott abgehandelt, am Ziel bekommt man es mit einem Phänomen zu tun, das mal wieder die Technik der Helden ausfallen lässt. Die Hinweise auf Kulturen vor Ort, die aus gestrandeten Galaktikern entstanden sind, sind immerhin interessant. Und mir hat die etwas ernstere und zurückgenommene Darstellung von Gucky sehr gefallen.

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