Das fantastische Fanzine

Werkstattbericht F.R.I.C.K.

Artikel von Roland Triankowski

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Man mag mir mit Fug und Recht Größenwahn unterstellen, wenn ich meiner eher mäßigen Kurzgeschichte aus dem letzten WoC hiermit einen Werkstattbericht widme. Doch lasst mich erklären! Zunächst, um folgende Geschichte geht es:

F.R.I.C.K.

Die Perry-Rhodan-Multicrossover-Story erschien erstmals in der Anthologie “Das wüsste ich aber! 60 Jahre Klaus N. Frick” herausgegeben von Christina Hacker und Alexandra Trinley. Ich hatte die große Ehre, einen Beitrag dazu verfassen zu dürfen – heraus kam ein Text, der größtenteils eine Aneinanderreihung popkultureller Anspielungen darstellt. Eben jene Anspielungen will ich an dieser Stelle aufschlüsseln – auch auf Wunsch einiger Leser:innen.

Here we go! Zur generellen Einordnung: Die Handlung spielt Ende des Jahres 1963, dem Geburtsjahr des Jubilars.

Kapitel 1: Die Sawyer-Akten

Allan D. Mercant ist ein amerikanischer Geheimdienstler aus der Perry-Rhodan-Serie, später sogar Chef der Solaren Abwehr.

Saint Petersburg, Missouri ist eine fiktive Stadt, in der die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn stattfanden.

Das Sawyer-Archiv: Der erwachsene Tom Sawyer tritt in späteren Romanen als Detektiv auf. In der League-of-extraordinary-Gentlemen-Verfilmung (nicht in den Comics) ist er ein amerikanischer Agent. (Der müsste dann aber ein Nachfahre gleichen Namens sein, sonst kommt das zeitlich nicht hin.)

Oxford, keine Budapester: Dieser Code findet im ersten Kingsman-Film Verwendung.

Die Freigiebigkeit britischer Agenten mit ihren Klarnamen spielt natürlich auf einen gewissen Bond an.

Liga-Fall: Gemeint ist die bereits erwähnte Liga der außergewöhnlichen Gentlemen.

Fantomas-Film: Fantomas ist ein comichafter französischer Filmschurke der 60er Jahre.

Mercury-Atlas-12-Mission: In der echten Welt waren tatsächlich 12 Mercury-Missionen geplant – und zwar genau zu dem Zeitpunkt. Nach Mission 9 wurde das Programm aber zugunsten von Gemini eingestellt.

Gründung der IIA: Die International Intelligence Agency ist der fiktive NATO-Geheimdienst in der Perry-Rhodan-Serie. Laut Blauband 13 wird die IIA Anfang 1964 gegründet.

Mit einem Laser abschießen: Dr. Evil (aus den Austin-Powers-Filmen) lässt grüßen.

Forschungsreaktor nahe München: Den Reaktor gibt es wirklich, er steht in Garching, aufgrund zahlreicher Cons ein bedeutsamer Ort für Perry-Rhodan-Fans.

Rettung des Präsidenten: Laut Blauband 13 konnte Mercant Kennedy vor dem Attentat bewahren, stattdessen ist allerdings Jacky gestorben (s. u.)

Sinclair und der Doctor: Geisterjäger John Sinclair und der allgemein als “Der Doctor” bekannte Timelord werden nur mal kurz genamedropt.

Geheime britische Ministerien: Vor allem ist natürlich das Ministry of Magic aus der Harry-Potter-Reihe gemeint – es gibt aber mindestens noch das Ministry of Silly Walks.

Felix: Gemeint ist Felix Leiter, CIA-Agent und Freund von James Bond. Wodurch nahegelegt wird, mit wem Mercant da die ganze Zeit telefoniert.

Kapitel 2: Eskorte durch New York

G-Man Jerry Cotton: FBI-Agent und Hauptfigur der gleichnamigen Romanheftserie. Genau wie Perry Rhodan stammt er aus Connecticut.

New York International Airport: Der Flughafen wurde in der realen Welt nach dem Attentat nach JFK umbenannt. Da im Perryversum (bzw. in der Version von Blauband 13 – ich habe kürzlich von Ben Calvin Hary himself gelernt, dass das maximal B-Kanon ist) stattdessen Jacky stirbt, ist es nicht abwegig, dass hier entsprechende Überlegungen stattfinden.

Morticia: Morticia Addams, Mutter der Addams-Family, begabtes Medium und sehr einnehmende Person.

Kevin Brown: Klarname von Agent K aus Men in Black

Kapitel 3: Bericht aus Garching

Kilo November Foxtrott Six Zero: NATO-Alphabet für KNF 60 – um auch mal auf den Jubilar anzuspielen.

Captain Tony Nelson: Fiktiver Astronaut aus der TV-Serie “Die bezaubernde Jeanny”, dessen Raumkapsel hieß übrigens “Stardust” – genau wie die Mondrakete von Perry Rhodan.

Emma Knight: Mädchenname von Emma Peel aus der TV-Serie “Mit Schirm, Charme und Melone”

Jacques Lefebret: Einer der zahlreichen Tarnnamen von Connor MacLeod aus dem Film “Highlander”. Nicht-kanonischen Quellen (aber was ist bei Highlander schon kanonisch) nach weilte er zu der Zeit in Paris.

Nikolaus von Knatter: Tatsächlicher Name des Meisterdetektivs Nick Knatterton, Held der gleichnamigen Comicstrips aus den 50er Jahren.

Kriminalanwärter Klein: Ein sehr junger Harry Klein, zu der Zeit eventuell schon angehender Assistent von Kommissar Keller aus der TV-Serie “Der Kommissar” und später der Vize von Derrick aus der gleichnamigen TV-Serie.

Kapitel 4: Pogo in Togo

Pogo in Togo: Titel eines Deutsche-Welle-Hits der Band “United Balls” von 1980 – und ein unbeholfener Versuch, auf Klaus’ Punk- und Afrika-Begeisterung anzuspielen.

Jugendfreund Leroy: Leroy Washington ist ein Jugendfreund von Perry Rhodan, der erstmals in Heft 1177 erwähnt wird und in Andreas Eschbachs “Perry Rhodan: Das größte Abenteuer” eine wichtige Rolle spielt.

901er: 1963 wurde in der realen Welt auf der IAA ein neuer Porsche vorgestellt – ursprünglich unter der Bezeichnung 901. Ich lasse Lefebret sagen, dass sie “nicht französisch aussehen”, weil Peugeot kurz darauf Stress gemacht hat, da Typenbezeichnungen mit einer Null in der Mitte ihr Markenzeichen seien. Porsche hat das Modell dann auch schnell in das heute bekannt “911” umbenannt. Entsprechend ist Knights Bemerkung, dass der “Streit über Namensrechte” zu vermeiden sei, ein Meta-Scherz: Ich versuche in diesem Text auch, die bekannten (und rechtlich geschützten) Klarnamen zu vermeiden. (Ups! Jetzt hab ich mich verraten!)

Knights Verlobter Peter: Peter Peel ist in der Serie der verschollene Ehemann von Emma, der erst zum Ende ihrer Rolle wieder auftaucht.

“Es ist eine Art Magie”: Denselben Satz hat Connor McLeod zu der kleinen Rachel im besetzten Frankreich gesagt, als er mehrere Volltreffer aus einem deutschen Maschinengewehr überlebt. “A Kind of Magic” ist zudem ein Queen-Song aus dem Quasi-Soundtrack des Films “Highlander”.

Kapitel 5: Sehr lustig

Slotermeyer: Auch wenn ich euch alle damit in Lebensgefahr gebracht habe, habe ich den kompletten Wortlaut des Killing-Jokes von Monty Python zitiert. In der Fiktion des großartigen Sketches war er eine britische Geheimwaffe im Zweiten Weltkrieg, von der sich jeder Hörer des Witzes totlachen musste.

Rosarot leuchtender Edelstein: Ich weiß, hier den Pink Panther unterzubringen ist ziemlich random. Ein besserer MacGuffin ist mir aber nicht mehr eingefallen.

Geblitzdingst: Um seine Lachkrämpfe zu beenden, lässt Brown Lefebret den Witz wieder vergessen. Dafür bedient er sich des Neuralisators aus den Men-in-Black-Filmen.

9. Dezember 1963: Der Geburtstag des Jubilars ist somit der Geburtstag dieser Einheit mit dem passend gemachten titelgebenden Akronym.

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