Buchbesprechung von Veronika “Vroni” Bärenfänger

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Elbenfürstin

Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien Band 1
Von Daniela Zörner

Klappentext: Ihr blieb die Spucke weg. Hatten sie wirklich gerade ‘Elbe’ gesungen? E-L-B-E?

Noch bevor Lilia begreift, wie ihr geschieht, schlittert sie in Berlin zwischen die kampferprobten Fronten von Elben und Dämonen. Rebellisch versucht die junge Frau, sich gegen den Sog einer wahrhaft mystischen Geschichte zu stemmen. Doch bald muss Lilia erkennen, dass sie den ihr zugewiesenen Schicksalspfad nicht einfach verlassen kann. So wächst sie, angeleitet von der Elbe Elin, zu einer Halbelbe heran. Auf der Suche nach verschollenen Amuletten trifft Lilia in Schottland den arroganten Halbelb Alexis. Ihre Begegnung sorgt für geballtes irdisches Chaos. Das Licht stehe ihr bei.

Ein kleiner Auszug: „Das zauberhafte, uralte Buch lag auf meinem Esstisch, während ich ungeduldig den sich träge erhitzenden Wasserkessel abwartete. Hier unter dem Küchenfenster fiel noch genügend trübgraues Winterlicht ein, um auf die Deckenlampe verzichten zu können.“

„Was hat dieses Buch nur an sich?“

Antiquitäten entzogen sich schon immer meinem Interesse.

„Geheimnisvoll.“

Mir kam eine Idee und ich flitzte los zum Bücherregal im Wohnzimmer. Vielleicht fand sich im alten Lexikon eine Seite über Schriften. Noch bevor ich den entsprechenden Band ‘Sai-Suc’ aufschlagen konnte, pfiff mich der Wasserkessel zurück. Der Tee musste erst ziehen, also drehte ich mich wieder um. Das mitgebrachte Buch leuchtete!

Das Lexikon geriet in Vergessenheit. Ein schmaler Lichtstrahl fiel auf die Schrift. Mein irres Glotzen dauerte exakt 2 Minuten und 40 Sekunden, bis das schrille Piepen der Teeuhr meine entglittenen Gesichtszüge in Bewegung brachte.

Man braucht ein paar Seiten, um zu erfassen, was die Autorin da erzählt. Erst nach und nach merkt man, dass man in die Lebensgeschichte der Elbenfürstin Lilia Joerdis van Luzien erzählt bekommt. Sie ist eine Halbelbin, denn ihr Leben beginnt als Mensch. Ihre Kindheit und Jugend sind nicht sonderlich aufregend und so ist sie als erwachsene Frau auch nicht mit viel Glückseligkeit gesegnet. Als Mittvierzigerin lebt sie lange alleine in Berlin. (Den eigentlichen Namen der Menschenfrau werden wir nicht erfahren.)

Die ganze Geschichte beginnt dann mit einem Buch. Eines, in dem alten Buchladen ganz oben im Regal steckt und das ihre Neugierde weckt. Dieses ganz besondere Buch schleicht sich in ihr Leben und mit ihm kommen die Elben in ihren Kopf. Im Laufe der Geschichte kann man sie schon förmlich hören, denn sie singen, wenn sie sich mitteilen. Aus dem frommen Wunsch nach Schönheit, Gesundheit und Reichtum wird die namenlose Erzählerin, über Nacht zu Lilia. Wir werden Zeugen einer starken Veränderung, denn von ihrem bisherigen Leben bleibt am Ende nichts. Die Elben beschenken sie mit einem wundervollen Leben, mit viel Geld, mit dem man natürlich auch viel Gutes tun kann. Man kann aber das Gefühl nicht leugnen, dass dies alles früher oder später einen hohen Preis fordern wird. Die Aufgaben, die ihr von den Elben übertragen werden, bedürfen eines besonderen Geschickes. Es zeichnet sich der ewige Kampf von Gut gegen Böse ab und so schön und unschuldig Lilia wirkt, so ekelhaft sind die Dämonen.

Die Geschichte der Lilia Joerdis von Luzien, Band 1, die Elbenfürstin ist genau das, was ihr Titel verspricht. Eine fantastische Geschichte über die Wandlung einer jungen Frau. Wir erfahren viel über die Güte ihrer Seele und wir spüren die heranwachsenden Zweifel. Meinen die Elben es wirklich so gut mit ihr? Warum soll sie immer wieder ‘gehorchen’? Waren die Elben doch nicht die engelsgleichen guten Wesen in diesem Spiel?

Wer auf der Suche nach einem actiongeladenen Fantasyroman ist, sucht vergeblich. Man muss sich auf diese Geschichte einlassen und die vielen Facetten der Lilia Joerdis van Luzien auf sich wirken lassen.

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