Die Hefte sieben bis zwölf der Miniserie “Perry Rhodan Atlantis” – Rezension von Bernd “Göttrik” Labusch

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Vorgeschichte: Wir befinden uns im Jahre 8005 v. Chr. Perry Rhodan und Sichu Dorksteiger sind von einem bislang unentdeckten Zeittransmitter unter der Tiefseekuppel Atlans im Atlantik aus ihrer eigenen Zeit in die ferne Vergangenheit geschleudert worden. Sie verfolgten dabei eine Arkonidin, die das Talagon in der Kuppel verstecken wollte. Atlan kam die junge Frau überraschend bekannt vor. Was es mit dem Talagon auf sich hat erfuhren Sichu und Perry von Atlan nicht, der schwer verletzt in der Tiefseekuppel zurückblieb. Erst nachdem sie der ihnen fremden Frau durch den Transmitter gefolgt waren, merkten sie, dass sie von der Maschine in die ferne Vergangenheit versetzt wurden.

Die junge Arkonidin heißt Rowena und ist eine entfernte Verwandte Atlans. Sie hatte sich einst den Kralasenen angeschlossen. Nach dem Sturz Imperators Orbanaschols schloss sie sich Atlan an und wurde seine persönliche Leibwache. Sie wollte das Talagon aus der Welt schaffen, bevor sich Atlan zu diesem Zweck opfern konnte. Dies scheiterte als Perry und Sichu das Talagon wieder nach Atlantis zurückbrachten und es auch später mit sich führten.

Während ihrer Flucht durch das vorzeitliche Atlantis lernten Sie die junge und gerade schwangere Caysey kennen. Diese war wegen eines Fluchs von ihrem Stamm verstoßen worden. Der Fluch bewirkt, dass alle Frauen ihrer Familie bei der Geburt eines Kindes sterben. Die Arkoniden sehen in den Atlantern reine Barbaren, da diese über keine Technik verfügen und auch sonst auf dem steinzeitlichen Niveau des 9. Jahrtausend v. Chr. leben. Caysey hingegen hofft auf Hilfe durch die fortschrittliche Medizin der Fremden aus dem Weltraum, die sie zunächst für Götter hält.

Mit dem halbwracken Kleinraumschiff LT-IV, das von einem Raumschiffsfriedhof auf Larsa, der Venus, stammt, stoßen Sichu, Caysey und Perry in ein fremdes Sonnensystem vor, in dem erst vor kurzem eine heftige Raumschlacht tobte. Dort kommt es zunächst zu einer Auseinandersetzung mit drei Unithern, welche die Raumschiffswracks ausbeuten wollen. Unvermittelt erscheint jedoch ein Walzenschiff der Maahks und mit ihnen Atlan und einige seiner Gefolgsleute. Zwischen dem Atlan dieser Epoche und dem Anführer dieser Einheit der Maahks, Geektor, ist es zu einer inoffiziellen Zusammenarbeit auf Zeit gekommen, mit dem einzigen Ziel, das Talagon zu vernichten.

Die Maahks bringen Sichu, Caysey und Perry zusammen mit Atlan und seinen Leuten in ein weiteres fremdes Sonnensystem, zu dem die Methanwelt Galkorrax gehört. Galkorrax ist ein wichtiger Stützpunkt der Methanatmer. Im Orbit von Galkorrax befindet sich auch Atlans Flaggschiff, die TOSOMA. Die drei von der Erde sollen dort verhört werden, begeben sich jedoch zur Flucht. Rowena, mit der ursprünglich alles begann, hat sich inzwischen auf die Seite der Barbaren geschlagen. Dennoch scheitert die Flucht. Bevor dies jedoch letztlich Konsequenzen hat, erscheint ein fremdes riesiges blaues Walzenschiff im Orbit von Galkorrax und wird zur allgemeinen Bedrohung.


PR-Atlantis Nr. 7 “Tolcais Totenspiele” von Kai Hirdt

Perry Rhodan Atlantis Band 7 | © Pabel-Moewig Verlag KG
© Pabel-Moewig Verlag KG

Untertitel: Ein ewiger Krieg in Kobaltblau – Feindschiffe über Atlantis

Titelbild: Arndt Drechsler-Zakrzewski

Hauptpersonen des Romans: Perry Rhodan – Der Terraner trifft auf einen speziellen Doppelgänger. | Atlan – Der Admiral überlässt Rhodan die Leitung der Mission. | Quartam da Quertamagin – Der Wissenschaftler agiert erstaunlich klug und trickreich. | Tolcai – Die Erhabenheit regiert über die kobaltblaue Walze STRAHLKRAFT.

Handlung: Caysey hat das Talagon irgendwo in dem kleinen Kugelraumschiff BEST HOPE alias LT-IV versteckt. Während die Atlanterin in einem Heilschlaf in einer Kryokammer liegt, hat ein Team der Arkoniden unter der Führung von Atlan und Tarts das Raumschiff gestürmt und mit der Suche nach dem Artefakt begonnen. Dabei kommt es fast zum Kampf zwischen Perry und seinen beiden Begleiterinnen sowie den arkonidischen Militärs. Auch einige Maahks unter der Führung von Galkorrax befinden sich an Bord und beteiligen sich an der Suche nach dem Talagon.

Die Suche muss unterbrochen werden als das fremde, riesige, kaobaltblaue Walzenraumschiff die BEST HOPE entführt und an Bord nimmt. Perry erkennt in der Walze das Raumschiff eines Kosmokratendieners. Dieses Wissen behält er jedoch für sich. Für die Arkoniden wird die Situation immer rätselhafter als sie feststellen, dass sich im Inneren der Walze ganze Landschaften befinden, die vollständige Zivilisationen beherbergen, die sich in sinnlosen Kämpfen untereinander befinden, die allein dem Vergnügen des Herren der Walze dienen.

Perry Rhodan führt schließlich eine Expedition an, welche das Innere der Walze erkundet. Sie treffen unterwegs auf Pflanzenwesen. Eines dieser Wesen, Glorborth, führt sie durch die Albtraumlandschaft bis sie schließlich die Zentrale erreichen. Dort treffen sie auf den Androiden Tolcai. Dieser erinnert Perry an den Androiden Laire, dem er aus seiner Sicht vor zwei Jahrtausenden begegnete. Tolcai ist damit einverstanden die BEST HOPE zu reparieren und samt Besatzung frei zu lassen. Er verlangt als Gegenleistung allein den Roboter RCO-3342/B. Zunächst scheint aus Perrys Sicht die Situation damit gerettet. Doch als einige Zeit später Caysey erwacht, erzählt sie ihm, dass sie das Talagon in eben genau diesem einen Roboter versteckt hatte, bevor sie sich in die Kryokammer legte.

Zwei kleinere Walzenschiffe erscheinen währenddessen über Atlantis und greifen die arkonidische Kolonie an. Quartam da Quertamagin erreicht die Hauptstadt Arkonis unter Mühen. Die Arkoniden haben ihre Kolonie unter einem Energieschirm gelegt, der die Angreifer jedoch nicht aufhält. Quartam berichtet dem Statthalter alias Tato Kors da Masgadan von seinen Erlebnissen mit den Fremden aus der Unterseekuppel und was er dort vorgefunden hat und dass sich dort aktuell Androiden unter der Führung eines gewissen Logan Darc im Einsatz befinden. Bei den beiden Walzenschiffen handelt es sich nicht um Schiffe der Maahks, sondern einer bislang unbekannten weiteren Macht. Nun wird Quartam zusammen mit einem kleinen Einsatzteam des Militärs in die Tiefseekuppel geschickt, um die Situation zu klären, bevor die Fremden den Zeittransmitter entdecken können.

Anmerkungen: Wie üblich dient die Zusammenfassung nicht dazu den gesamten Inhalt des Romans detailliert und lückenlos zu schildern, sondern nur als Orientierungshilfe und Appetizer. Mir persönlich hat der Roman sehr gut gefallen. Allerdings war ich zunächst etwas enttäuscht, dass die Handlung nun umschwenkt auf die großen kosmischen Dimensionen der aktuellen Rhodan-Mutterserie.

Dass ich vorneweg die grobe Handlung der ersten sechs Hefte noch einmal zusammengefasst habe, hat damit zu tun, dass die einzelnen Heftromane der Miniserie nicht für sich allein stehen können. Sie bilden keine für sich allein stehenden Geschichten, sondern sind, wie in den Kolportage-Romanen der Kaiserzeit, nur die einzelnen Kapitel einer größeren Geschichte.


PR-Atlantis Nr. 8 “Quartams Opfer” von Lucy Guth

Perry Rhodan Atlantis Band 8 | © Pabel-Moewig Verlag KG
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Untertitel: Der Terraner kämpft um sein Leben – Arkonis geht in Flammen auf

Titelbild: Arndt Drechsler-Zakrzewski

Hautpersonen des Romans: Perry Rhodan – Der Terraner begibt sich auf ein Himmelfahrtskommando. | Quartam da Quertamagin – Der arkonidische Wissenschaftler löst eines der Geheimnisse um das Talagon. | Logan Darc – Der “Grauzwerg” entscheidet sich für eine andere Seite.

Handlung: Die Kämpfe über und auf Atlantis werden immer verzweifelter. Die unbekannten Invasoren, die von den meisten Arkoniden weiterhin für Maahks gehalten werden, sind gelandet und es kommt zu heftigen Straßenkämpfen. Die Fremden bleiben dabei gut getarnt unter ihren Energieschirmen und geben sich keine Blöße. Zudem sind sie den Arkoniden extremst überlegen. Zum Glück verwenden die Invasoren nur Betäubungswaffen. Selbst der Schutzschirm des Gouverneurspalastes ist vom Gegner geknackt worden und der hat ihn mit einem eigenen versehen. Doch kurz darauf gelingt es einem Einsatzkommando der Arkoniden in den Palast zurückzukehren. Tato Kors da Masgadan wird gemeldet, dass sich der Gegner aus Arkonis überraschend zurückgezogen hat. Doch das Starten von Raumschiffen von Atlantis ist weiterhin nicht möglich. Als Kors Da Masgadan selbst in den Palast zurückkehrt, erwartet ihn dort eine zwergenhafte graue Gestalt, die sich ihm als Logan Darc vorstellt. Den Namen kennt er aus dem Bericht von Quartam da Quertamagin. Logan Darc lässt sich ohne Gegenwehr verhaften. Doch die daran anschließenden Verhöre führen zu nichts. Nach einiger Zeit verlangt er Quartam da Quertamagin zu sprechen, nur mit diesem will er reden, unter vier Augen.

In seinen Labors hat Quartam da Quertamagin zusammen mit seinen Mitarbeitern herausgefunden, dass das Talagon nur auf Atlantis geöffnet werden kann. Die Eigenstrahlung des Bergs Arkonspitze im Westen von Atlantis bietet die benötigte Hyperfrequenz.

Quartam wird zum Tato gerufen, damit dieser mit Logan spricht. Von ihm erwartet Kors da Masgadan endlich Ergebnisse. Dazu werden ein Schallschutzfeld errichtet und die Kameras abgeschaltet. Bei der folgenden Befragung erkennt Quartam, dass Logan nichts gegen seinen Herren Tolcai sagen oder tun kann. Er kann nur indirekte Hinweise geben. Dabei materialisiert eine kleine blaue Pille auf dem Tisch, die Quartam an sich nimmt. Er interpretiert die Situation so, dass die Pille eine Geheimwaffe ist und Quartam diese Atlan überreichen muss. Logan sieht sich als Gefangener und folgt Quartam durch das Gefängnis. Dabei schaltet Logan etliche Fallen aus. Schließlich kommt es zur offenen Konfrontation mit den Sicherheitskräften, doch auch diese können Logan und Quartam nicht aufhalten. Schließlich wird Quartam aufgefordert die Pille selbst zu schlucken, woraufhin er sich in ein Raumschiff verwandelt. Das Schiff hat die Gestalt eines riesigen Gehirns aus Stahl.

Nachdem die reparierte BEST HOPE die kobaltblaue Walze STRAHLKRAFT verlassen hat, wird die Methanwelt Galkorrax angeflogen. Dort stellt man fest, dass das Tunnium-System, zu dem der Planet gehört, nicht verlassen werden kann. Ein riesiger Energieschirm hüllt das gesamte System ein und legt jede höhere Technik darin lahm. Außerdem erscheinen rochenartige Raumschiffe als Beiboote der kobaldblauen Walze und vernichten jeden, der das System verlassen will. Vier Ein-Mann-Jäger-Staffeln werden ausgeschickt zum Rand des Schirms vorzustoßen und diesen ggf. auch zu verlassen. Zwei Staffeln werden von Maahks angeführt, eine Staffel von Rowena und eine Staffel wird von Perry selbst kommandiert. Zwei der EinMann-Jäger-Staffeln werden von den Rochenschiffen gnadenlos vernichtet. Was aus der Staffel Rowenas wird, bleibt zunächst unbekannt. Rhodan kehrt schließlich als einziger Überlebender dieser Expeditionen an Bord der TOSOMA zurück.

Anmerkungen: Im Zentrum dieses Romans stehen vor allem die Ereignisse auf Atlantis. Quartam da Quertamagin hat sich zum heimlichen Star der Miniserie entwickelt. Laut verschiedener Interviews hat sich dies erst im Verlauf der Entstehung der Serie so entwickelt und war nicht von Anfang an so geplant.

Weiterhin gilt, dass die einzelnen Heftromane nur die Kapitel einer größeren Story, der Miniserie halt, sind und nur in ihrer Gesamtheit gelesen werden können.

Rhodan erkennt in den rochenartigen Beibooten der STRAHLKRAFT sog. Manips, dabei handelt es sich um Raumschiffe mit denen er im Zusammenhang mit dem Schwarm in den 500er Heften der Originalserie zu tun hatte. Sie waren zentral für die Verbreitung jener Strahlung in der Milchstraße, die in jenem Zyklus die große Verdummung über die Galaxie brachte. – Der Roman und die gesamte Miniserie ist voll solcher Querverweise, die für das Verständnis der Handlung jedoch nicht relevant sind.

Mit gemischten Gefühlen wurde z. B. im Perry-Rhodan-Forum die Idee aufgenommen, dass sich Quartam allein mit Hilfe der Einnahme einer Pille in das Raumschiff QUARTAM verwandelt. Ich musste da an ein altes Zitat von Arthur C. Clark denken, wonach Technologie, die ein gewisses Niveau übersteigt, nicht mehr von Magie zu unterscheiden ist.


PR-Atlantis Nr. 9 “Totenstille” von Roman Schleifer

Perry Rhodan Atlantis Band 9 | © Pabel-Moewig Verlag KG
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Untertitel: Finale für Galkorrax – Operation Methanlicht beginnt

Titelbild: Arndt Drechsler-Zakrzewski

Hautpersonen des Romans: Perry Rhodan – Für den Terraner gilt Humanismus auch für Wasserstoffatmer und andere Außerirdische. | Atlan da Gonozal – Der Kristallprinz lässt sich von guten Argumenten durchaus überzeugen. | Tolcai – Der Roboter der Kosmokraten neigt zu grausamen Spielen. | Sichu Dorksteiger – Die Physikerin entwickelt kühne Pläne und setzt sie um. | Kinco da Trohnar – Für den Arkoniden steht eine Karriere in der Raumflotte im Zentrum aller Überlegungen.

Handlung: Tolcai verlässt mit der kobaltblauen Walze STRAHLKRAFT das Tunnium-System, wobei er es nicht eilig hat, da er um seine absolute militärische Überlegenheit weiß. Das Tunnium-System bleibt zudem weiterhin in den Energieschirm gehüllt, der es den Raumschiffen der Maahks und der TOSOMA unter dem Kommando Atlans unmöglich macht das System zu verlassen. Zudem weiten schließlich die Rochenraumschiffe ihre Angriffe auf die Flotte der Maahks aus und greifen auch an, ohne zuvor provoziert worden zu sein. Am Höhepunkt der Schlacht greifen sie sogar den Planeten Galkorrax selbst an und vernichten diesen schließlich. Geektor der Befehlshaber der Maahks hat sich im Kampf geopfert, so wie zahlreiche andere seines Volks. Letztlich geht es am Ende nur noch darum, so viele Zivilisten wie irgend möglich vom Planeten Galkorrax abzuholen, bevor dieser endgültig unbewohnbar wird und am Ende sogar in einer gigantischen Trümmerwolke zerbirst.

Tolcai versucht während dessen den Roboter RCO-3342/B in seinem Sinne umzugestalten und ihm das Talagon wieder abzunehmen. Sein Ziel ist der Berg Arkonspitze auf Atlantis, wo er seinen Plan bis zum bitteren Ende umsetzen will. Im Larsafsystem alias Solsystem erwartet die STRAHLKRAFT die gesamte dort stationierte Raumflotte. Doch diese kann gegen den Eindringling nichts erreichen. Schließlich liegt die letzte Entscheidung bei Kinco da Trohnar.

Ein Großteil des Romans nimmt die Lebensgeschichte Kinco da Trohnars ein. Einem jungen Offizier aus gutem Hause, der zum Militär ging, um schnell Karriere zu machen. Karriere machen will er wiederum, weil dies der einzige Weg ist, die Anerkennung seines Vaters zu gewinnen. Dabei hatte er keinerlei Hemmungen seine Untergebenen in sinnlosen Schlachten zu Opfern. Schließlich wurde er auf einen Schreibtischjob in der Provinz des Großen Imperiums unter den Kommando Atlans verbannt. Langsam lernte er unter dem Einfluss des Kristallprinzen, was es heißt, Verantwortung zu tragen und verantwortlich zu handeln. Tolcai stellt ihn nun vor die große Schicksalsfrage.

Ganz am Rande der Ereignisse wird die in einem Wrack am Rande des TunniumSystems treibende Rowena vom lebenden Raumschiff QUARTAM aufgefischt und an Bord genommen.

Anmerkungen: Dies dürfte der ereignisreichste und mit Action geladenste Roman der Miniserie gewesen sein. Die Action bewegt sich allerdings in einem relativ engen Rahmen, dessen Ausgang zudem von vornherein klar ist. Dies führt dazu, dass der Autor einen sehr großen Teil des Romans nicht mit Action füllt, sondern mit der Lebensgeschichte Kinco da Trohnars – mir hat dies gefallen.

Dieser Roman entspricht von den Romanen der Miniserie noch am ehesten meinen Erwartungen an einen klassischen PERRY RHODAN-Heftroman.


PR-Atlantis 10 “Das Talagon” von Dietmar Schmidt

Perry Rhodan Atlantis Band 10 | © Pabel-Moewig Verlag KG
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Untertitel: Er steht im Dienst der Kosmokraten – seit Äonen folgt er seinem eigenen Plan

Titelbild: Arndt Drechsler-Zakrzewski

Hautpersonen des Romans: Tolcai – der Diener der Kosmokraten erzählt seine Geschichte. | Perry Rhodan – Der Terraner lauscht einer kosmischen Geschichte. | Toshik – Der Gendesigner fühlt sich zwischen Arbeit und Familie zerrieben. | Joshiron – Der junge Takerer hat Schwierigkeiten mit seinem neuen Leben. | Caysey – Die Atlanterin scheint dem Ende ihres Lebens entgegenzugehen.

Handlung: Tolcai hat inzwischen den Gipfel des Berges Arkonspitze auf Atlantis erreicht. Er wartet dort zunächst auf die Ankunft von Perry, Sichu und Rowena. Er entschließt sich dazu, dem Roboter RCO-3342/B seine Lebensgeschichte in den wichtigsten Punkten zu schildern.

Tolcai erzählt von seiner schweren Jugend als Takerer vor über 200.000 Jahren. Er war damals Joshiron, der Sohn des alten Gendesigners Toshik. Joshiron verstand als Jugendlicher nicht, warum die Organisation, für die sein Vater und zahlreiche andere Takerer arbeiteten, heimlich und über Millionen Lichtjahre entfernt in die Milchstraße reiste, nur um auf der steinzeitlichen Erde Genexperimente an den Tieren durchzuführen. Da sie für eine Organisation arbeiteten, die Wert auf Geheimhaltung legte, erfuhr er auch später nie, woran sie eigentlich arbeiteten.

Perry erinnert sich in diesem Zusammenhang, dass er im 35. Jahrhundert alter Zeitrechnung selbst mit einer Zeitmaschine in diese ferne Vergangenheit reiste als die Takerer das Solsystem beherrschten und auf dem später versunkenen Kontinent Lemuria einen riesigen Stützpunkt unterhielten und umfangreiche Genexperimente an den Tieren vor Ort durchführten. Auch auf den anderen Planeten des Solsystems waren die Takerer aktiv und sie platzierten den Sonnensatelliten in einer engen Umlaufbahn um die Sonne. Eine Fehlfunktion des Satelliten im 35. Jahrhundert war es, die Perry überhaupt erst zur Reise in diese ferne Vergangenheit motivierte, wo er auf Ovaron traf. Doch dies war Jahrzehnte bevor Joshirons Familie überhaupt erst in die Milchstraße kam.

Am höchsten Berg von Atlantis, stießen die Takerer auf seltsame Hinterlassenschaften, die ein Team um Joshirons Vater untersuchen sollte. Sie stellten fest, dass im Inneren des Bergs, der später als Arkonspitze bekannt wurde, sich ein gigantischer Hohlraum befindet. In diesem Hohlraum wiederum befindet sich das Wrack eines uralten Raumschiffs der Labori aus der Zeit von vor etwa einer Millionen Jahren. Zu dieser Zeit griffen unter der Führung einer Macht namens Seth-Apophis zahlreiche fremde Völker die Milchstraße an, die wiederum von einer Macht namens ES repräsentiert wurde. Der Leichnam des Kommandanten des Wracks war noch immer sehr gut konserviert. Er hielt ein eiförmiges Objekt in der Hand, das später den Namen Talagon erhielt.

Eines Tages erschien ein kobaltblaues Walzenraumschiff im Solsystem und steuerte die Arkonspitze an. Der Kommandant des Schiffs präsentiert sich als kleinwüchsiger Humanoider mit grüner Haut und stellt sich Toshik und seinem Sohn Joshiron als Tuun Yomorikon vor. Er gehört dem Volk der Yakonto an und steht im Dienst der Kosmokraten. Sein Raumschiff ist die STRAHLKRAFT. Er will das Talagon sicherstellen, bei dem es sich um eine Proto-Nekrophore handelt. Diese Waffe der Chaotarchen, der Gegner der Kosmokraten, ist stark genug, um einen ganzen Spiralarm der Milchstraße zu entvölkern. Mit Hilfe der Wundertechnik des Walzenschiffs, kann Joshiron das Objekt an sich bringen. Allerdings stürzt die Höhle dabei ein und begräbt das Raumschiffswrack unter sich. Anschließend verlangt der Diener der Kosmokraten, der schwer verwundet wurde, dass Joshiron ihm bei seinem Freitod hilft. Der Fremde verwandelt sich daraufhin in einen schwarzen Obelisken, der keinen Schatten wirft. Joshiron selbst wird nicht ganz freiwillig der neue Kommandant der STRAHLKRAFT.

Jahrtausende lang dient Joshiron den Kosmokraten als Kommandant des Walzenraumschiffs STRAHLKRAFT und verwandelt sich dabei in den Androiden Tolcai, da im Verlauf der Jahrtausende immer mehr Körperteile durch künstliche Prothesen ersetzt werden, bis vom ursprünglichen jungen Mann nichts mehr übrig ist. Er beginnt den Tod herbei zu sehnen und sieht nun seine Gelegenheit gekommen. Er will endlich das Talagon öffnen und damit sein Ende herbei führen. Dass er damit das Ende vieler Milliarden anderer Wesen mitverantwortet ist ihm schlicht egal.

Während Tolcai seine Geschichte erzählt, kehrt Caysey in ihr heimatliches Dorf auf Atlantis zurück. Sie möchte im Kreis ihrer Familie ihr Kind zur Welt bringen.

Anmerkungen: Die Lebengeschichte Tolcais ist ein Rundumschlag durch die Vorgeschichte der Erde im Perryversum, wobei dieser Überblick natürlich nicht annähernd vollständig ist und auch die erwähnten Phasen nicht annähernd in die Tiefe gehen. Wichtig ist jedoch, dass es sich bei den Yakonto um ein Zweigvolk der Cynos handelt. Bei den Cynos handelt es sich wiederum um Gestaltwandler, deren wahrer Körper zudem nicht im Normalraum zuhause ist, sondern im Hyperraum. Wenn ein Cyno stirbt, dann hinterlässt sein fünfdimensionaler Leichnam aus dem Hyperraum einen dreidimensionalen Schatten im Normalraum in Gestalt der schwarzen Obelisken, die keine Schatten werfen. Eine zentrale Rolle spielt das Volk der Cynos im Schwarm-Zyklus, den 500er Heften der Rhodan-Serie. Das Zweigvolk der Yakonto wiederum hat im Negasphäre-Zyklus in den 2400er Heften der Serie seinen ersten Auftritt.

Die Aktivitäten der Cappins, bzw. genauer der Takerer, vor etwa 200.000 Jahren auf der Erde, sind wiederum Thema des Cappin-Zyklus in den 400er Heften. Was die Takerer dazu brachte auf der Erde und im Solsystem Stützpunkte zu errichten, war wiederum Thema zahlreicher Romane von H. G. Ewers in den Rhodan-Heften 1200 bis 1500 rund um die von ihm erfundene Genetische Allianz. Die Handlung um dieses Gegenstück der Kosmokraten zum Dekalog der Elemente im Dienst der Chaotarchen wurde jedoch nur in den Taschenbüchern der Planetenroman-Reihe vertieft und nie vollständig abgeschlossen. Da der Autor zuvor aus dem Autoren-Team der Serie ausschied. Wie die gesamte Thematik um die Galaxie Gruelfin und ihre Völker mehr Fragen als Antworten bietet.

Die Geschichte der negativen Superintelligenz Seth-Apophis und ihre Helfer war hingegen Thema der Rhodan-Hefte 900 bis 1200. Diese Thematik wurde weitgehend abgeschlossen. Allerdings blieben die Autoren damals nur auf der Oberfläche und im Detail blieben so durchaus offene Fragen.

Im Rahmen des Heftromans erfährt man zudem noch, dass der Zeittransmitter unter der Tiefseekuppel, die später für 10.000 Jahre zum Exil des auf der Erde gestrandeten Arkoniden Atlan wird, ursprünglich von der Superintelligenz ARCHETIM stammt, der Vorgängerin von ES als die heimische Superintelligenz der Milchstraße. Ihre Geschichte wird im Wesentlichen in den Romanen um die Auseinandersetzung mit TRAITOR geschildert, ab Perry Rhodan-Heft 2300.

Der Rechercheaufwand für die Lebensgeschichte in PR-Atlantis Nr. 10 muss enorm gewesen sein. Denn die hier aufgezählten Querverweise, sind nur die wichtigsten.


PR-Atlantis Nr. 11 “Atlantis muss sterben!” von Olaf Brill

Perry Rhodan Atlantis Band 11 | © Pabel-Moewig Verlag KG
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Untertitel: Im Zentrum der Nukleotiden Pest – Perry Rhodan fasst einen tollkühnen Plan.

Titelbild: Arndt Drechsler-Zakrzewski

Hauptpersonen des Romans: Perry Rhodan – Der Terraner ist ein Besucher aus einer Zukunft, die offensichtlich ausgelöscht werden soll. | Sichu Dorksteiger – Die Ator ringt um ihr Leben. | Tolcai – Der Roboter der Kosmokraten triumphiert und verwandelt sich. | QUARTAM – Der ehemalige arkonidische Wissenschaftler will Probleme lösen. | Caysey – Die Atlanterin ist in ihre Heimat gekommen, um zu sterben.

Handlung: Caysey hat in ihrem Heimatdorf ihr Kind zur Welt gebracht, ein Junge. Doch während sich die junge Frau von der Geburt erholt, geschehen im Dorf schreckliche Dinge. Die Einwohner sterben unter großen Qualen, nur Caysey und ihr Kind bleiben unversehrt.

Tolcai hat das Talagon am Ende des letzten Romans tatsächlich geöffnet und sonnt sich nun in seinem Triumph. In kleinen Episoden wird im Verlauf des Romans geschildert, wie sich die Welle des Todes über den Inselkontinent Atlantis, die ganze Erde, das gesamte Sonnensystem und schließlich einen ganzen Spiralarm der Milchstraße ausbreitet und kaum jemand überlebt.

Caysey und ihr Kind tragen das Erbe von Menschen in sich, die vor 200.000 Jahren von den Takerern genetisch manipuliert wurden und nun gegen die Wirkung der Proto-Nekrophore immun sind. Doch in der für sie erreichbaren Umgebung sind sie die einzigen Überlebenden. Am Gipfel der Arkonspitze sterben alle. Tolcai wird vom Kosmokratenschiff STRAHLKRAFT aus dem Dienst verstoßen. Das Schiff verschwindet in den Weiten des Universums. Tolcai selbst verwandelt sich langsam wieder in einen jungen Mann zurück. Nach der Rückverwandlung ist er nicht mehr immun gegen die Wirkung der Proto-Nekrophore und er beginnt, wie alle seine Opfer zu sterben. Bei ihm dauert es jedoch besonders lange. Doch dies scheint er regelrecht zu genießen.

Bei Perry Rhodan setzt die Wirkung der Proto-Nekrophore wegen des Zellaktivators ebenfalls sehr langsam ein und auch der Verfall seines Körpers benötigt sehr lange. Der Zellaktivator Rhodans ist sogar so stark, dass er den Tod Sichu Dorksteigers hinauszögern kann. Doch auch ihr Körper verfällt und es ist nur eine Frage der Zeit bis sie stirbt. Nur das lebende Raumschiff QUARTAM besteht weiter, da es kein Lebewesen im eigentlichen Sinne mehr ist und nicht krank werden kann.

Schließlich erfährt Perry, dass Caysey und ihr Kind immun sind und sich bester Gesundheit erfreuen. Perry entwickelt nun zusammen mit QUARTAM den Plan, die Atlanterin mit dem Zeittransmitter unter der Kuppel im Atlantik in die Vergangenheit zu senden und die Aktivierung des Talagons durch Tolcai durch ein Zeitparadox im Nachhinein zu verhindern. Tolcai bekommt dies mit und verfolgt Perry, Caysey und die anderen bis in die Tiefseekuppel. Dort kommt es schließlich zum Endkampf.

Anmerkungen: Wie schon früh befürchtet, endet die Handlung der Miniserie damit, dass Perry Rhodan und seine Freunde ein Zeitparadoxon herbeiführen müssen und die Katastrophe so ungeschehen machen. Olaf Brill beschränkt sich in seinem Heftroman daher in erster Linie auf die Schilderung einer Action geladenen Verfolgungsjagd über den Inselkontinent Atlantis und dem Endkampf in der Tiefseekuppel. Dabei präsentiert er ein recht hübsches Gruselkabinett aus Tieren und Pflanzen, die unter der Wirkung der Proto-Nekrophore zunächst monströs mutieren, bevor sie wie alle anderen sterben.


PR-Atlantis Nr. 12 “Nekrolog” von Ben Calvin Hary

Perry Rhodan Atlantis Band 12 | © Pabel-Moewig Verlag KG
© Pabel-Moewig Verlag KG

Untertitel: Finale für Tolcai – ein Jahrtausendplan wird enthüllt

Titelbild: Arndt Drechsler-Zakrzewski

Hautpersonen des Romans: Perry Rhodan – Der unfreiwillige Zeitreisende hat alles irgendwie schon einmal erlebt. | Caysey – Die Atlanterin bringt eine gewisse Hoffnung aus der Zukunft. | Logan Darc – Ein Zwergandroid liegt im Widerstreit mit seiner Konditionierung. | Rowena – Die Kralasenin sucht Abschluss und Sühne für ihre Schuld. | Tolcai – Der Kosmokratendiener steht vor dem Erreichen seines größten Ziels.

Handlung: Nur Caysey und ihr Kind sind mit dem Zeittransmitter unter der Tiefseekuppel im Atlantis in die Vergangenheit gereist. Der Grund ist, dass die beiden immun sind, gegen die Wirkung der Proto-Nekrophore und so den Tod nicht in die Zielzeit mitnehmen, was die ganze Zeitreise zum Scheitern gebracht hätte. Perry Rhodan, Sichu Dorksteiger und QUARTAM bleiben daher in der Zukunft zurück und gehen in dieser Zeitlinie schließlich mit allen anderen unter.

Caysey und ihr Kind hat es jedoch nur wenige Stunden in die Vergangenheit versetzt und Tolcai erwartet bereits Perry Rhodan und seine Freunde am Gipfel der Arkonspitze. Es bleibt nicht mehr viel Zeit und Gelegenheit irgendwas zu ändern. Tatsächlich hat Caysey lediglich einen Datenspeicher mit den Erinnerungen von Perry und Sichu sowie den wichtigsten Speicherdaten von QUARTAM und dem Roboter RCO-3342/B mitgebracht. Einen Plan muss der mit den Erinnerungen aus der Zukunft gesegnete Perry Rhodan aus der Situation heraus vor Ort erst noch schmieden. Es war einfach alles viel zu schnell gegangen, um einen besseren Plan zu schmieden.

Der Zwergandroide Logan Darc, der während Tolcais Abwesenheit das Kommando auf der STRAHLKRAFT führt, bemerkt den von Caysey veranlassten Datentransfer zwischen der Tiefseekuppel und der Gruppe am Gipfel der Arkonspitze. Zunächst versucht er Cayseys Aktivitäten zu vereiteln, schließlich kommt er jedoch zu der Überzeugung, dass es von Anfang an sein Ziel war, die monströsen Pläne seines Herren zu vereiteln und dass dies nun genau die richtige Gelegenheit ist. Das Bordgehirn des Raumschiffs unterstützt ihn bei dieser Entscheidung sogar.

Der Datentransfer geht jedoch nicht nur an Perry, Sichu und QUARTAM, sondern auch an Tolcai selbst, der nun das Trio außer Gefecht setzt, bevor es ihm in die Quere kommen kann. Allerdings hat er, so wie auch Perry Rhodan selbst, nicht an den Roboter RCO-3342/B gedacht. Dieser ist durch die zahlreichen Manipulationen Tolcais zu einer vollwertigen künstlichen Intelligenz geworden und beschließt, die Dinge nicht einfach so hinzunehmen. Er weiß, dass Tolcai ein kosmokratischer Androide wie Laire oder Samkar ist und über ein besonderes Auge verfügt, über das er im ständigen Kontakt mit dem Reich der Kosmokraten hinter den Materiequellen steht. Bevor Tolcai das Talagon ein zweites Mal aktivieren kann, reist er dem Androiden das kosmokratische Auge aus dem Kopf und manipuliert dieses. Es entsteht ein Übergang in das Reich der Kosmokraten und durch diesen Übergang wirft er das Talagon, das somit in der Milchstraße keinerlei Wirkung mehr entfalten kann.

Anmerkungen: Wie der Wissenschaftler Quartam da Quertamagin hat sich auch der Roboter RCO-3342/B zu einem heimlichen Hauptcharakter in der Miniserie entwickelt. Während aus Quartam am Ende der Handlung wieder ein normaler Wissenschaftler wird, bleibt der Roboter RCO-3342/B ein Wunderwerk, das von Tolcai mit kosmokratischer Technik aufgemotzt wurde. Er nimmt nun auf Wunsch Perry Rhodans den Namen Rico an und wird zu Atlans treuem Begleiter durch die nächsten 10.000 Jahre irdischer Geschichte. Die Miniserie wird so zur Entstehungsgeschichte Ricos.

Der Zeittransmitter unter der Tiefseekuppel wird am Ende der Miniserie von den Robotern der STRAHLKRAFT zerstört, die Heimreise Perrys und Sichus ist die letzte Reise mit dieser Zeitmaschine. Allerdings werden sie auf ihrem Weg von Rowena und Caysey samt ihrem Kind begleitet, da diese sich in der Welt ihrer Zeit nicht mehr heimisch fühlen.

Die Miniserie als Ganzes hat mir sehr hervorragend gefallen, auch wenn sie in der zweiten Hälfte viel von der ursprünglichen Bodenhaftung verloren hat. Sie wirkt zudem sehr gut von den Autoren durchdacht und durchorganisiert. Ben Calvin Hary betonte in Interviews an verschiedenen Stellen, dass es aus seiner Sicht in der Handlung dieser Miniserie letztlich nur um die konkrete Gestaltung gehen konnte und nicht nur um den letztendlichen vorgegebenen Abschluss.

Allerdings stellt sich mir die Frage, wo hier Platz für eine zweite Staffel ist? Denn die Miniserie „Perry Rhodan-Atlantis“ war auch kommerziell ein voller Erfolg und so bekam Ben Calvin Hary den Auftrag im Jahre 2023 eine weitere Miniserie zu diesem Thema zu gestalten.

Zum Inhaltsverzeichnis von World of Cosmos 113