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Anime-Empfehlungen zum 1. Quartal 2023

Wisst Ihr, einerseits ist es schon großartig, dass der Einsendeschluss des WoCs und der Start einer neuen Anime-Season mit Dutzenden Serien so ausfällt, dass ich bis zu zehn Folgen bereits gesehen haben kann, sodass mein Urteil über die einzelnen Titel entsprechend fundiert sein kann.
Andererseits sind die Empfehlungen spät dran, und die neue Season steht mit April bereits vor der Tür. Aber nichtsdestotrotz meine Lieblings-Animes. Seid gefasst für ein, zwei Überraschungen.

Zuallererst aber beinahe schon in eigener Sache: Der Isekai-Anime Isekai Ojisan (My Uncle from another World), der im August letzten Jahres begann und wegen Krankheiten und weiteren Vorfällen nicht innerhalb einer Season erscheinen konnte, hat jetzt mit Folge 13 seinen Staffel-Abschluss gefunden. Und ja, ich HOFFE wirklich auf eine zweite Staffel. Und auf gute Gesundheit im produzierenden Studio.
Worum geht es? Takaokas Onkel Yousuke lag neunzehn Jahre im Koma. Als er erwacht, ist Takaoka das einzige Familienmitglied, das ihn besucht, obwohl er den Onkel „wach“ gar nicht kennt.
Yousuke behauptet dann auch gleich als Erstes, er hätte die letzten siebzehn Jahre in einer anderen Welt verbracht, in der Magie normal sei. Als Beweis will er für seinen Neffen zaubern, was aber kläglich misslingt. Dann aber klappt es! Der Onkel kann wirklich Magie wirken!
Takaoka nimmt Yousuke zu Hause auf, wo die neuen Fähigkeiten auf einem Youtube-Kanal ein anständiges Nebeneinkommen einbringen. Auch ist Onkels Magie ist im Alltag nicht zu verachten. Wäre nur sein Spleen für Technologien von vor zwanzig Jahren nicht – und würde nicht Takaokas Kindheitsfreundin Sumika nicht nur zufällig wieder in sein Leben stolpern, sondern auch in sein Appartement, wo sie gemeinsam mit Takaoka Onkels Erinnerungen an das Leben in der anderen Welt auf einem magischen Bildschirm betrachtet. Und diese Erinnerungen haben es wirklich, wirklich in sich, denn Yousuke, ohnehin nicht der Hübscheste, wird in dieser Welt für einen Ork gehalten und gejagt, gefangen und bedroht, bis er sich irgendwann mit seiner Magie durchsetzen kann. Dazu eine Elfenfrau, die auf ihn steht, aber es nicht zugeben will, eine Schneefrau, die ihren Platz als NEET (Not employed edjucated Teen) verliert und sich nun als anhänglich erweist … Und zuletzt die dreiköpfige Party des Helden, deren Anführerin mehr in Yousuke sieht als das hässliche Gesicht. Dreizehn Folgen Spaß.

Ich schreibe das alles hier noch mal in aller Ausführlichkeit, um zu betonen: Das war nicht nur der beste Anime des Sommers, sondern auch des Herbstes und des Winters. Und ich hoffe, hoffe wirklich auf eine zweite Season. Ich glaube, der Manga ist schon entsprechend weit. Ich werde nicht zögern, ihn zu schauen. Problematisch ist, dass man die letzten drei der dreizehn Folgen nicht von den üblichen Sub-Gruppen übersetzt bekommt. Man kriegt die Folgen nur auf Youtube-ähnlichen Plattformen, für die man erst mal suchen muss, z.B. Bilibili, aber die haben Folge 13 nicht.
Meine Empfehlung: Wer Fantasy mag und Humor hat, wird sich königlich amüsieren.

Eigentliche Serien dieser Season:

Es ist absolut erstaunlich, aber diesmal habe ich ein paar Serienhighlights, die ich wann immer ich kann direkt nach dem Download verschlinge.

Die erste, die ich vorstellen möchte, ist Isekai nonbiri nouka. Es handelt sich um eine Fantasy Isekai.
Der schwerkranke Hiraku Machio stirbt. Im Tode aber stellt der für ihn zuständige Gott ihm als Wiedergutmachung für den frühen Tod in Aussicht, reinkarniert zu werden – und das mit ein, zwei Vorteilen, zum Beispiel, dass er als Erwachsener reinkarniert und seinen Lieblingsberuf beherrscht. Hiraku willigt ein und wählt als Beruf Farmer, da er mal eine Fernsehsendung gesehen hat, und er den Beruf interessant fand. Der Gott stimmt zu und reinkarniert ihn mitsamt einem mächtigen Gegenstand, der sich in jedes Farmwerkzeug verwandeln kann, das sich Hiraku wünscht. Leider aber setzt der Gott den unbedarften Frischinkarnierten ausgerechnet in einem Monster-, und Dämonenverseuchten Wald ab. Entsprechend holprig ist sein Start, aber die Extras, die er mitbekommen hat, unter anderem schnelle Heilung, lassen ihn nicht nur durchhalten, sondern nach und nach ein Gelände räumen, auf dem er zu farmen beabsichtigt.
Eines Nachts nimmt er zwei verletzte Hunde auf, und das Weibchen gibt noch in der gleichen Nacht Geburt … Hiraku hat natürlich keine Ahnung, dass er sich ein Paar Infernowölfe eingefangen hat, die er auch noch unbedacht füttert. Und aus Versehen auf sich fixiert.
Ein wenig später kommt eine Monsterspinne hinzu, die auf seiner Farm im zentralen Baum leben möchte und Seide produziert.
Dann stellen die Infernowölfe einen Eindringling, die Vampirin Rurushi Ru. Die zeigt sich beeindruckt von der ständig erweiterten Farm und von seinem Werkzeug, das Samen pflanzen kann, wenn er sich die entsprechende Frucht wünscht. Apfelbäume, Tomaten, Weizen, Gemüse, es sind keine Grenzen gesetzt.
Als dann noch der Engel Tia reinschaut, der eigentlich Rurushi jagt und auch noch dableibt, ist zumindest die Langeweile und der Mangel an Gesellschaft für Hiraku dahin. Ab hier wachsen zwei Dinge beachtlich: Einerseits die Farm, andererseits die Bevölkerung selbiger, denn die Infernowölfe bringen als Nächstes eine Gruppe weiblicher Hochelfen aufs Gelände, die einen Platz zum Siedeln suchen. So geht es dann Stück für Stück und Schlag auf Schlag, bis die Farm vor Leben wimmelt – weiblichen Leben mit Hiraku als einzigem Mann.

Klingt jetzt schlimmer oder ab Achtzehn, aber bis jetzt, Folge 11, ist es eher ein witziger, gut pointierter Build up-Anime, der mir so viel Spaß macht, dass ich ihn als Ersten erwähne. Ganz klar meine Nummer eins dieser Season.

Benriya Saito-san, Isekai ni iku ist ebenfalls ein Isekai-Anime. Diesmal wird Saito, ein Feinmechaniker, der sich mit dem Öffnen von Türschlössern und anderen technischen Problemen durchs Leben schlägt, in eine Fantasy-Welt versetzt. Und in dieser Welt sind seine Lockpick-Fähigkeiten und auch sein technisches Verständnis sehr gefragte Güter, sodass er mit dem extrem vergesslichen Magier Morlock, der Ritterin Raelza und der Elfe Lafanpan eine Raidgruppe bildet, die im örtlichen Dungeon Schätze zu erbeuten versucht.

Dies ist eine Comedy. Zu viel zu erzählen würde zu viel vom Spaß nehmen. Es gibt auch ernste Töne und einige Tote, aber sehr, sehr viel Humor und jede Menge toller Geschichten und interessanter Charaktere. Aufgebaut sind die 24minütigen Folgen in zwei oder mehr Episoden, die meist kleine Geschichten erzählen, die aufeinander aufbauen – und etwa sieben Erzählstränge eröffnen, die alle irgendwann zusammenlaufen. Definitiv der zweitbeste Anime meines Erachtens nach. Klare Schau-Empfehlung.

Otonari no Tenshi-sama ni Itsunomanika Dame Ningen ni Sareteita Ken (The Angel next door spoils me rotten).
Diesmal kein Isekai, sondern School Comedy. Amane hat einen Deal mit seinen Eltern laufen. Er darf für die Schule abseits von Zuhause wohnen, solange er in der Schule gute Leistungen bringt. Der Nachteil: Seine kleine Wohnung ist ein vermülltes Desaster. Der Vorteil: Das schönste Mädchen der Schule, die blonde Mahiru aus der Nachbarklasse, wohnt Tür an Tür mit ihm. Nicht, dass er sich für sie interessieren würde. Nicht, dass die beiden je ein privates Wort gewechselt hätten. Er lebt ein Low Level Live mit dem lebensfreudigen Itsuki und seiner frechen Freundin Chitose als einzigen Freunden eher für sich.
Als er aber eines Tages bei Regen nach Hause geht, sieht er Mahiru extrem gedankenverloren auf einem Spielplatz schaukeln. Da sie schon beginnt durchzuweichen, gibt er ihr seinen einzigen Regenschirm.
Den nächsten Morgen ist er schwer erkältet und bleibt Zuhause. Das Ergebnis ist, dass Mahiru nicht nur seinen Schirm zurückgeht, sondern auch die Kurzzeitpflege übernimmt. Als sie dann auch noch versucht, die Ruine, die Amane Wohnung nennt, aufzuräumen, wird beiden klar, dass ihnen so ganz allein daheim Gesellschaft fehlt. Nachdem Mahiru ihm ein paarmal die Reste ihres Abendessens zukommen lässt (sie nennt es jedenfalls Reste), beschließen die zwei, künftig zusammen zu essen. Mahiru kocht, er kauft ein und wäscht ab. Dieses neue Arrangement, das beide in der Schule tunlichst vermeiden, läuft besser an als gedacht und bringt auch die erhoffte Gesellschaft und Ablenkung. Selbst als Itsuki und Chitose hinter das Arrangement kommen, als sie bei Amane einfallen und Miharu auf dem Nachbarbalkon entdecken, stürzt das fragile Kartenhaus ihrer Beziehung nicht zusammen. Sie übersteht sogar den Besuch von Amanes resoluter Mutter, die natürlich Miharu in seiner Wohnung entdeckt. Bis die beiden aber akzeptieren, dass mehr zwischen ihnen ist als Zweckmäßigkeit und der Wunsch nach Gesellschaft, und bis Amane ihr schwerstes Geheimnis erfährt, vergeht noch einige Zeit.

Ein Herzerwärmender, freundlicher und unaufdringlicher Anime, der zu gucken einfach Spaß macht. Mir gefällt er sehr gut, und ich schaue ihn sehr gerne. Die Step by Step-Geschichte der zwei, die sich nach und nach vertieft und erst wachsen und reifen muss, wird sehr gut und mit viel Humor erzählt. Definitiv einer meiner Lieblings-Anime dieser Season.

Kubo-san wa Mob wo Yurusanai. Der junge Oberstufenschüler Junta Shiraishi hat ein richtiges Problem. Er ist absolut unauffällig. So richtig unauffällig. So richtig, richtig unauffällig. So unauffällig, wenn er mit seinem Toddler-Bruder spielen geht, denken die Leute, der arme Junge wäre allein unterwegs. So unauffällig, wenn er an der Kasse zahlen möchte, muss er Lärm machen, damit die Kassierer ihn sehen. So unauffällig, auf seinem Abschlussfoto der Mittelstufe wurde er mit einem extra Foto porträtiert, obwohl er mitten in der Gruppe steht – weil ihn niemand auf dem Bild finden konnte. So unauffällig, dass es in seiner Schule als glücksbringend angesehen wird, wenn man ihn findet – und die Lehrer sich mehrfach versichern müssen, ob er überhaupt da ist. Das hat etliche Nachteile, aber auch Vorteile. So muss er sich nie in die Klasse schleichen, wenn er spät dran ist. Er geht einfach rein. Wäre da nicht…
Ja, wäre da nicht Nagisa Kubo, das hübscheste Mädchen der Klasse. Sie hat absolut keine Probleme, Junta zu finden. Egal, wann, wo und wie. Außerdem liebt sie es, ihn ein wenig zu necken, das bleibt allerdings auf einem sympathischen Niveau, denn irgendwie mag sie es, mit ihm zu interagieren. Und sie ist ein wenig eifersüchtig darauf bedacht, dass die Dinge so bleiben, wie sie sind und sie die einzige ist, die Junta sehen kann. Da ihre Schwester und ihre Cousine Junta ebenfalls entdecken können, reagiert sie reichlich eifersüchtig. Und ahnt nicht, was alle anderen schon lange wissen.

Wieder so ein herzenswarmer, witziger Anime. Es ist nicht schön, was Junta so im Leben passiert, dass nicht mal die Automatiktüren aufgehen, wenn er durch will, und so weiter – aber es ist lustig. Nagisas Bemühungen fügen sich da nahtlos ein und machen aus seinem, wie er es nennt Mob-Life etwas besseres, fröhlicheres. Leider pausiert der Anime seit Folge sechs, und ich warte händeringend, dass er fortgesetzt wird. Aber Leute, diese sechs Folgen lohnen sich wirklich.

Ningen Fushin. Eine interessante Runde Fremder findet sich in einer Fantasy-Kneipe ein, die alle ohne jeden Bezug zueinander an einen Tisch gesetzt werden. Der desillusionierte Nick ist frisch aus seiner Gruppe geworfen und deshalb von seiner Freundin verlassen worden, einem Idol verfallen und muss feststellen, dass es Geld kostet, all ihren Merchandise zu kaufen.
Die Magica Tiana ist nicht nur frisch von ihrer Schule geflogen, dank einer Intrige ihres kurz zuvor Ex-Verlobten, sie hat deshalb den Reiz des Glücksspiels für sich entdeckt, und das, man ahnt es schon, kostet Geld.
Die Dragonoidin Curran, die gedacht hat, mit dem einzig wahren Helden in einer Gruppe zu sein, für dessen Vorankommen sie sogar ihr Leben aufgeben würde – bis er sie verraten und zum Sterben in einem Dungeon zurückgelassen hat. Sie kompensiert ihren Verlust dank eines anderen Abenteurers, dem sie heimlich durch die Fresstempel mit erstklassiger Küche folgt. Und das kostet, man ahnt es schon – Geld.
Und zuletzt der Kleriker Zem, der sich den Avancen einer jungen Schutzbefohlenen widersetzte und aus Rache der Vergewaltigung bezichtigt wurde, was ihm Monate ohne Prozess im Kerker einbrachte, denn die anderen Kleriker nahmen die Chance, den aufstrebenden neuen Stern loszuwerden, dankbar an. Seither bewegt er sich NUR in der Gesellschaft erwachsener Damen, meist des Escort-Gewerbes. Und das, ja, kostet halt Geld.

Die vier stellen gleichzeitig fest, dass die Welt sie betrogen hat, und nach einer gemeinsam durchsoffenen Nacht kommen sie am nächsten Morgen zur Erkenntnis, dass sie eigentlich eine perfekte Raid-Gruppe abgeben. Nachdem Nick ein paar Regeln aufgestellt hat, die zum Beispiel dafür sorgen, dass niemand das Hobby eines anderen kritisiert, raufen sich die vier nach und nach zusammen – und merken schnell, dass sie vier bessere Menschen sind als jene, von denen sie betrogen wurden. Als dann noch Kizuna dazukommt, das „Sword of Bonding“ in menschlicher Avatar-Form, ist die Gruppe komplett. Die Fähigkeit des Schwertes: Leute, die einander vertrauen, zu verschmelzen und damit ihre Kräfte zu potenzieren.

Sowohl die Leidensgeschichten der einzelnen Protagonisten als auch ihre Wege zu ihren teuren Leidenschaften werden kurzweilig, mitfühlend und interessant geschildert. Alle vier an der eigenen Ehrlichkeit gescheitert, gibt jeder seinem eigenen Luxus nach – oder zumindest dem, was er dafür hält. Begleitet von einer wohlwollenden Gildenführung stellen sie sich nicht nur der Aufgabe, einander zusammenzuraufen und Vertrauen zu fassen, sondern auch den Dämonen, die jeden einzelnen aufgesucht haben, zu begegnen.
Auch hier, humorvoll, wo es sein muss, durchaus ernste Töne und Anleihen am heutigen Japan, z.B. wenn Nick ins Konzert des Idols geht, die ihn buchstäblich im Regen aufgelesen und ihm seine erste Freikarte gegeben hat, bis hin zum Casino, das Tiana gerne aufsucht, um zu gewinnen und zu verlieren. Eine interessante, sich selbst faktentreue, gut ausgearbeitete und facettenreiche Welt mit Gut und Böse, Arm und Reich, und alles ist irgendwo dazwischen.

Tondemo Skill de Isekai Hourou Meshi. Tsuyoshi Moukoda wird „aus Versehen“ in eine Fantasy-Welt beschworen. Dort erweist er sich schnell den Anforderungen, für die er entführt wurde, als nicht gewachsen, sodass er mit einem großzügigen Schweigegeld ausgestattet aus dem Palast geworfen wird. Mit der Welt und sich selbst kann er erst mal nichts anfangen. Eine Erwerbsquelle muss her, und zwar schnell, denn das Schweigegeld wird nicht ewig reichen, und er wurde ja gerade wegen des Fehlens jedwelcher Fähigkeiten als Fehler entsorgt.
Das heißt, eine Fähigkeit hat er doch, wenngleich diese die Beschwörer nicht interessiert hat: Tsuyoshi ist per mentalem Display mit einem Onlineshop verbunden, der typische japanische Waren feilbietet und die Währung seiner Fantasy-Welt annimmt. Zumindest hungern oder auf typisches Essen verzichten muss er also nicht. Trotzdem hält er es für ratsam, erst mal Distanz zwischen sich und seine Entführer zu bringen. Also schließt er sich einer Abenteurergruppe an, die ins Ausland reist.
Aus Dankbarkeit kocht er für die ganze Gruppe mit typischen japanischen Gewürzen und Soßen, etwas, was die ganze Gruppe mit Hochgenuss verspeist, bis … Ja, bis ein Raubtier dem Geruch nachgeht. Nicht einfach nur ein Greater Wolf, sondern deren oberster Vertreter: Fenrir. Dieser zwingt Tsuyoshi dazu, eine einem acht Meter langen Wolf angemessene Portion dieses Essens zu machen. Satt, mit hoch erfreutem Gaumen und zufrieden erklärt Fenrir dann, wenn er jeden Tag solches Essen bekommt, sich mit Tsuyoshi vertraglich zu assoziieren, also sein Tsukaima zu werden, wozu die ganze Abenteuergruppe, gefangen zwischen Angst und Ehrfurcht, ausdrücklich rät.
Fortan hat Tsuyoshi keine Nahrungssorgen mehr, denn Fenrir ist ein ausgezeichneter Jäger. Es gibt auch keine Geldsorgen mehr, denn die Tiere, die Fenrir erlegt, wird Tsuyoshi nicht nur in jeder Gildenstube für gutes Gold los, das verwertbare Fleisch erhält er zurück, um Fenrir zu versorgen.
Eigentlich ein gutes Arrangement, wenn die Göttin, die Fenrir gesegnet hat, nicht einmal wöchentlich eine Opfergabe in Form von japanischen Snacks verlangen würde, ein neugeborener Schleim zur Gruppe stößt und Fenrir plötzlich der Meinung ist, Tsuyoshi solle sich selbst verteidigen können. Am besten mit Magie. Und so stößt der Größte der Greater Wolfs den armen Japaner wie weiland der Löwe seine Kinder sprichwörtlich von der Klippe mitten in Tsuyoshis erstes Gefecht gegen eine Goblin-Horde, um seine magischen Kräfte zu wecken. Da das sehr erfolgreich war, bedient sich Fenrir dieses Tricks erneut …

Noch ein Isekai, aber was für einer. Lustig, kurzweilig – ja, hatte ich schon ein paarmal gesagt, aber diese Season ist auf jeden Fall ein Erfolg, ein Lacherfolg – und lockerleicht erzählt. Viele Fakten muss der Anime eh nicht beachten, da er kaum welche erschafft. Aber ja, er macht Spaß.

Rougo ni Sonaete Isekai de 8-manmai no Kinka wo Tamemasu. Noch ein Isekai. Mitsuha kann dank eines Unfalls zwischen dieser und einer Fantasy-Welt wechseln. Daraus beschließt sie, ein Geschäft zu machen. Da ihre Eltern und ihr Bruder kürzlich durch einen Unfall umkamen, will sie 80.000 Goldstücke verdienen, womit sie sich auf einen Schlag zur Ruhe setzen können wird. Also schafft sie typische japanische Waren in die andere Welt, etabliert Beziehungen, macht ein Geschäft auf, etabliert noch mehr Beziehungen, knüpft Kontakte zum hiesigen Adel, strebt neben ihrem Ladengeschäft noch eine Karriere als Eventberaterin an und erlangt schließlich die Aufmerksamkeit der jugendlichen Tochter des Königs – ein Umstand, der ebenso hilfreich ist wie ihre Ausbildung in Japan bei einer Söldnertruppe, die sie vorsichtshalber absolviert hat, denn wer Erfolg hat, braucht Neider und Feinde nicht selbst zu erschaffen.
Diese kommen zuhauf, aber Mitsuha ist mehr als vorbereitet, um sich durchzuschlagen. Immerhin geht es um 80.000 Goldstücke und den verfrühten Ruhestand. Und dabei helfen die Beziehungen, die schnell zu Freunden werden, wirklich gut. Wer hat schon eine Prinzessin, einen Premierminister und einen König unter ihren Freunden?

Auch hier, ein witziger, aber eben auch spannender Anime, der viel mit den „tollen Waren“ aus Japan spielt, aber auch mit Mitsuhas Wunsch, sie selbst verteidigen zu können, weshalb sie Kampfsport, den Umgang mit einer Pistole und einer Armbrust erlernt. Alle Zeichen stehen eigentliche darauf, dass ihr Plan aufgeht, sich früh zur Ruhe setzen zu können. Wären da nicht die Neider und Feinde. Wäre da nicht die Chance, dass ihr Laden nicht einen Kunden hat. Wäre da nicht die Chance, dass sie mit ihrer Beraterkarriere scheitert. Aber Mitsuha wäre nicht Mitsuha, würde sie sich unterkriegen lassen. Ein ungewöhnlicher Isekai, und alleine das will schon was heißen.

Noch ein paar honorige Erwähnungen von Serien, die eine Season haben, in die ich aber nur wenig oder gar nicht reinschauen konnte, die ich dennoch unter Vorbehalt empfehlen möchte.

Nier Automata. Leider erst zu einer Folge aufraffen können. Keine Ahnung, wie das Spiel ist, aber der Anime ist bildgewaltig und strotzt vor Superlativen. Vielleicht habe ich mir deshalb noch nicht Teil zwei angetan, obwohl die erste Folge gut war. Nur etwas zu riesig. Ich frage mich, wie das für die Androidin 2B im Kampf ums Überleben der Menschheit noch gesteigert werden können soll.

Trigun Stampede. Ja, richtig gelesen. Trigun hat ein Remake bekommen. Ich habe mich noch nicht getraut, reinzuschauen, aber wenn der einzige Mann, der jemals zur Naturkatastrophe erklärt wurde, seine Geschichte neu erzählt bekommt, dann ist das ein ganz dringendes: Must see. Da schäme ich mich ob meines Unvermögens schon ein wenig.

Urusei Yatsura. Ja, auch richtig gelesen. Der Kult-Anime des Kult-Mangas von Rumiko Takahashi hat 2022 eine Neuauflage bekommen und wird 2023 veröffentlicht.
Vor lauter Anime, die ich diese Season auf jeden Fall schauen wollte, habe ich auch hier noch nicht reingeschaut. Aber Rumiko Takahashi steht für Qualität und gute Unterhaltung. Siehe Ranma ½.
Ich hole das nach.

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